Freitag, 3. Dezember 2021

Bahnhöfe

 

 

 

Bahnhöfe: bibbern und bangen.

Neue Bekannte, wie Scheiße am Schuh,

so schwer abzuschütteln wie Schwäche

in den Beinen, wenn Eile geboten.


Verwirrung, verpasste Züge,

wechselnde Richtungen, wechselt

auch der Ort, an dem der Zug steht.

Eingestiegen, fährt er nach woanders.


Neu: unbekannte Geschäfte,

Hochhausbahnhof mit zwanzig Etagen,

Züge schneller als Flugzeuge

zehnsekundengetaktet.


Schmal und zugemenschelt die Gänge,

und dann führen sie nicht zum Gleis,

sondern auf einen Balkon.


Bahnlinien, die es nicht gibt,

durch sinnlose Lagerhallen.


Zeitorte und Welten verbunden.

Kriegsgefahr

 

 

 
Im Frieden ist die Kriegsgefahr am Größten,
sie steigt gefühlt, je länger Frieden währt,
nichts mehr bewirkt der bange Blick nach Osten,
als dass er damit wie mit Drohungen verfährt.

Je länger Krieg nur Theorie und Übung,
und kein für jeden gut bekanntes Leid,
so mehr der Angstwahn des Verstandes Trübung
verursacht, bis der nächste Krieg nicht weit.

 

Montag, 29. November 2021

Stacheldraht II

 

 

 

 

haut aus stacheldrahlt

was wird aus dir

wenn sie zärtlichkeit brauchen

zum glück braucht der krieg sie nicht

er weint granatslpittertränen

seit drei jahren und sollte doch

so schnell vorbei sein


figuren aus stachelgrat

antike göttergestalten

weisen den weg

ich will nach indien reisen

wenn es noch möglich ist

ruhe wär schön

doch die stille

gibt sie mir nicht

zurück an der front

dann immer erleichtert

ich kann dann besser einschalfen

wenn ich mal schlafen kann


neulich im traum

stand der alte hindenburg

langsam vom stuhl auf

wie ein könig

und gratulierte uns zum sieg

möge er kaiser werden

wolken aus stacheldraht

kommt jetzt der schlaf

das schönste am krieg

möge er nie vorbei gehen

ich mache mir sorgen

um meinen schlaf


zu hause

wird es nicht sein wie es war

oder es wird kein zuhause sein

oder ich baue mir ein zuhause aus stacheldraht

berge aus stacheldraht schon bestiegen

und überlebt also stacheldraht und ich

ich und stacheldraht ist das was

für die traumdeutung


artillerie in der ferne

hier erreicht uns nichts

wir sind auf mehr vorbereitet

am mond vorbei er reitet

der russische kaiser der abgedankt hat

bald dankst auch du

ich sehe kathmandu

und thimphu

Stacheldraht

 

 

 

 

unserem sohn werde ich erzählen

wie dieser hunne sich ergab

in allen sprachen der entente

der einzige den ich lebend sah


sonst sehe ich sie nur im stacheldraht

aber das sind dann leichen

ich träume von unserem rosengarten

mit blüten aus stacheldraht


wie die verlobte es warm und trocken hat

wie still es dort ist auch davon träume ich

wenn wir köln erob


neuer brief explosion überstanden

mit dem sohn wird das wohl nichts

sagen sie aber wer weiß

lieber hätte ich einen arm verloren

wird aber auch noch passieren

warum warum dieser krieg

wir können die erde auch friedlich

in stacheldraht umwickeln


wenn wir köln erobern unwickle ich

eine deutsche frau mit stacheldraht

andere haben mehr freude

aber man muss opfer bringen

was werde ich wenn dieser krieg vorbei ist

vielleicht ein stacheldrahtgärtner


von einem scharfschützen ins gesicht getroffen

und dann noch granatsplitter

es war ein guter tag

viele krauts erledigt

und für mich ist dieser krieg vorbei

die plastische chirurgie wird mein gesicht

wiederherstellen das ist das mindeste

das die zivilisten uns schulden


zu viel hass im letzten brief

auf uns auf die auf alle

gewinnen und abhaken

leider komme ich nicht mehr zurück

dieser zug ist abgefahren

aber der sieg ist nahe

...und als ich ankam

da verblutete sie in den rosensträuchern

einem natürlichen stacheldraht

Samstag, 27. November 2021

Träume

 

 

 

Die schönsten Träume, Liebe ausgenommen,

sind immer wieder die von jenen Orten,

die mir das Recht auf Einsamkeit verbriefen.

Auf einmal ist die zweite Wohnung da,

als ich, noch Jüngling, bei den Eltern wohne;

schon fahr ich froh im hellen Traum dorthin,

und weiß, wie viele Stunden oder Tage

des ruhigen Alleinseins mir vergönnt.


Ein Urlaubsort, hinter der Wand gleich Rummel,

in der verschlossnen Wohnung ich allein,

und werd es lange bleiben, freu mich vor.

Ach, Straßenkilometerschilder, Fahrrad,

Fußwege, Häfen, Regen, Sonnen, Schneen:

schon Wege zu mir selbst zum Ziele werden.

Allein. Nur leider nicht allein auf Erden.

Lieth

 

 

 

 

"Liebe mich mit Schwäche und Vertrauen",

flüstert zart das Mädchen mir ins Herz.

Kann ich das? Ich muss nach draußen schauen.


Es ist Nacht im Garten ohne Lieth.

Nichts ist stiller als die Nacht im Garten,

darum ist die Stille jetzt so laut.


Zwanzig Meter über Landesboden

Meeresrauschen hoch im Blätterwald,

ist das Haus, wohin mein Herze flieht.


Garten, zeigtest du mir ihren Schatten?

In Gärten wirfst du deine Schatten, Lieth.


Bist du in großen Gärten aufgewachsen

mit hohen Bäumen, stillen Nächten, sanftem Wind?


"Liebe meine Liebe, sie wird wachsen",

flüstert mir ins Herz der Träume Kind.

Shehé

 

 

 

 

Leben ohne Tod, Shehé,

auf Nimwegens Straßen.

Welcher kluge Gott, hehe,

könnte dich verlassen?


Steht ein Elch im Wald, hehe,

ohne Hemd und Hose.

Nichts ist ohne Grund, Shehé,

sonst fiel´s ins Bodenlose.


Nansen, Amundsen, Zheng He,

reisten richtig, weil es.

Jesus ohne Kreuz, Shehé,

wär was richtig Geiles.


Du bist dort, ich hier, Shehé,

uns kann nichts geschehen.

Edgar Allan Poe, hehe,

könne auferstehen.

Vater

 

 

 

 

Aus meinem Bett sehe ich wie er kommt

zur Tür des Kinderzimmers

mit einer brennenden Fackel.

Er riecht nach Alkohol, sein Blick

ist intensiv und verzweifelt,

sein alkoholdurchtränkter Körper

fängt sofort Feuer, er wird zur Fackel,

verbrennt vor dem Ofen und lässt

wenige Gramm Asche liegen,

die auf Wasser treffen.

Die Mischung ergibt eine Flüssigkeit,

die die Raumzeit selbst zerfrisst,

und das Loch wird immer größer.

Auf der Flucht vor dem Weltloch,

das die Transzendentalsäure hinterlässt,

gehe ich auf den überirdisch verlegten Rohren

aus dem Dorf meiner Großmutter hinaus.

Dort fand ich in der Wand versteckt eine Schachtel,

machte sie auf, und verfaulte Kartoffeln

reagierten mit der Luft und erzeugten

die Transzendentalsäure, die in der Küche

zwischen dem Tisch und dem Ofen

ein seltsames Loch riss, und das Haus

begann zu wackeln, und wir gingen

immer einen Schritt vom Loch weg,

das sich in die Erde fraß.

Sternschuppen

 

 

 


Nivelle! Milliarden Sterne sah die Nacht,

führ morgen wieder an!

Ein Sprint in das Gewisseste der Welt:

die Heimat Tod, doch vorher noch ein Lauf:

das ist nicht Selbstmord, das ist Offensive!

Schön jeder Meter, den du läufst, Soldat,

bedeutungsvoll ist jeder Atemzug,

wer auf dich schießt, der hat auch seinen Platz,

pulsiert in ihm die Harmonie der Welt.


Die Leute sind so asozial zu mir,

maskierte Augenfressen gucken aus

Verlegenheiten raus; dass ich nicht tret

zeitlupengangs auf Hypochonderschaben.

Alles ist hässlich, aber alles lebt.

Es lebt! Welch Drohung. Dieser Müllsack auch?

Wenn Socken hängst, häng zwei, sonst einsam fühlt

die Eine sich. Die Lebenspandenmie

der nackten netten Opfer. Jeder Tod

ist schrecklich durch die Peinlichkeit, er ist

unpassend zu Konsum und zu Konsens.


Ich sehe Sterne. Ja. Ich sehe, sterbe.

Billionen, Sextillionen will ich sehn!

Auch Niederegger Marzipan mag gerne.

Zerrissen, nicht? Nicht wirklich. Willst du hörn,

mir sei Bequemlichkeit so lieb und wichs,

dass ich nicht kriege, was im Kriege kriegt

der Franzmann, der noch zehn Sekunden lebt?

Nimm du ein Messer, schneide sie dir ab,

Tentakel, Rüssel, die dir aus der Gier

nach überzuckert leichten Lüsten wachsen.

Scharf schmeckt das harte Wasser freier Lust.

3G

 

 

 

 

geimpft, getestet, genesen,

geschlafen, geschissen, gelesen


getestet, genesen, geimpft,

gepinkelt, gepoltert, geschimpft


genesen, geimpft und getestet,

gefastet, gekackt, sich gemästet



der gelbe ausweis der guten

das tägliche stäbchen im mund



geimpft, genesen, getestet,

geredet, geraucht und gelästert


genesen, getestet, geimpft,

gewesen, gebesen, geschlimpft



das gelbe magische buch

zwei nasenlöcher fürs stäbchen



genesen, geimpft und geimpft

getestet, getestet, getestet,

getestet, getestet, getestet, 

getestet, getestet, getestet, 

getestet, getestet, getes

Samstag, 9. Oktober 2021

Schammerscharf

 

 

 

Es war ihr scharfer und bestimmter Blick.
Mich fing das zarte Mäuschen Schwächeline
mit Wimpernschlägen, ich fing sie zurück
mit starker Härte, die ihn schlicht durchdarch,
den zierlingszahmen lesbischschönen Körper.

Wie zart kann eine Maus mit 20 sein?
Sie kratzt wie Wolverine, ich fühl nur Streicheln.
Hätt man doch hunderte Vorhäute, Häute, Eicheln!
Und auch das Arschloch ist gar viel zu klein.
Und viele Zonen gar nicht erogen.

So hatten dann das Schätzchelchen und ich
nur sieben Stunden Sex und schliefen ein,
und schliefen aus, fast 30 Stunden lang,
und ich verschlief den 18-ten Geburtstag.

Moral ist so: hör, Jüngling, nicht auf die,
hör auf das Leben. Nein, ich meine dies:
auch wenn sie nur auf Miezen steht, verführt sie dich,
wenn du... ach, was weiß ich, ist auch egal.

Samstag, 2. Oktober 2021

SOS

 

 

Sex Ohne Schwänze


Sex ohne Schwänze ist immer am Schönsten,
mit nackten Männern ist Sex am Obszönsten;
Hardcore ohne Mann ist nicht Porno, Erotik,
seis BDSM, Latex, Wax oder Gothic.

Ein nackter Mann sitzen tut in der Bahn:
Kopf ab! Miliz! Polizei! Taliban!
Sitzt nackte Frau, dann ist sie verwirrt,
was ist zum Teufel der Armen passiert?

Verliert eine Frau ihre Hose beim Schwimmen,
etwas zu sagen tut sich gar nicht ziemen;
geht einem Mann seine Hose verloren,
braucht dieser Wichser alsbald keine Hosen.

Sex ohne Mann, das ist pure Ästhetik,
Männer im Anzug: ja, so ist die Ethik.
Schwänze sind scheyße, Titten sind schön,
Fraun sind erotisch und Männer obszön.

Freitag, 1. Oktober 2021

C16

 

 

 

Nicht nur in Mainz sind Miezen unterwegs,
nicht nur die Sinne zeigen das, was ist;
als Trilliardär der Zartheit schwelge ich
in meiner innren Welt, in der du bist.

Das Ultrafein der Zärtlichkeit gilt dir:
beraube ich damit die Außenwelt,
in der der Allerinnigstnächste mir
viel weiter weg, als Pluto dem Merkur?

Verschwendet wär an sie, das was für dich,
und nur für dich, für dich allein bestimmt;
lass sie nur raten, was mit mir nicht stimmt,
und mich mit meiner Liebe nicht allein.

Du weißt zu gut: nur weil ich dich so mag,
bin ich verletzlich, und für sie zu stark;
nur ein Prozent des Inneren gekehrt,
das ja so zärtlich, weil erfüllt von dir,
zur Außenwelt, und schon als liebestoll,
sentimental und der Romantik nah
werd ich beurteilt und verurteilt sehr.

Dein Urteil, hoff ich, fällt so milde aus
wie meine Herzensblicke in dein Herz:
du kennst mich, ich bin selbstlos, wie nur geht,
doch Schweine fressen halt kein Feinsthochgold,
verschwendet wäre meiner Seele Zart an sie;
so alles nimm, o süße Phantasie!

C15

 

 

Wie aus den Tiefen hohen Grundes
verspielt, verkuschelt, Lachen perlt;
wie Gletscherzungen in den Eissee
Händchenberührüngchelchen fallen
mir in die Hand. Leicht ist ihr Schritt;
Gedanke geht, und sie geht mit.

In auf und mit den Träumen fliegt,
sich mäuschenkätzchenlichstens schmiegt
mit der Verletzlichkeit zum Herz;
so ist das Mädchen, das ich mag,
auf meine Seele fällt ihr Haar,
nichts sieht mich lieblicher als sie.

C14

 

 

Die Verspieltheit so verkuschelt,
die Verträumtheit so verspielt;
die Verzärteltheit so lieblich,
die Verwöhntheit angenehm.

Niedlich-selbstbewusstes Mädchen,
zartes geistig reifes Kind;
beim Fangenspielen kichernd Kätzchen,
beim Gekitzeltwerden Maus.

Da will ich gar nicht 17 werden,
und am besten, wenn du schläfst,
halt die Zeit an und verbringe
hundert Jahre Nacht bei dir.

Du wachst auf und siehst den Greis!
Nein, zurück! Des Lebens Kreis
soll sich drehen wie er dreht,
Zeit soll gehen wie sie geht.

Mäuschen, Liebe meines Lebens
und Verachtung meines Tods:
Leben ist mit dir zusammen
oder zu dir hin.

 

 

Vergang und Vergehen

 

 

 

Die schönsten Augenblicke
sind der schönsten Augen Blicke;
den Augenblick festhalten tötet den Blick.

Blicke sind nur im Vergehen,
und so treffe ich die Wahl:
die Ewigkeit oder ihre Augen.

Deine Augen, Schneemaus.
Deine Blicke, der Kirschen Kleinste.
Bevor ich 17 werde und du 15,
werden viele Augenblicke vergehen,
doch nicht fern in der Zukunft
bin ich 32 und du 30.

Also doch die Ewigkeit wählen?
Ein Leben, das mich der Jugend beraubt,
und allein dem Geist gewidmet ist?
So habe ich wohl entschieden, Liebste,
doch in den Träumen anders.

Nachacht

 

 

 

So klein wie kein
Alleinsein sein kann
ein Mädchen sitzt.

Der Himmel schwarz,
es blitzt.

Ein Donnerstreifen, Donnerstrahl,
Donnerhall und Widerhall,
und knackendes Geäst,
und Donnerhauch und Wind.

Das Mädchen, dieses Kind
bleibt still.

Sie fühlt sich in den Arm genommen
und an das größte Herz gedrückt.
Sie ist ein Wunder, der Natur geglückt.

Samstag, 25. September 2021

Nacht am Meer

 

 

 

Meeresnacht.
Liebliches Kitzeln
im innigen Innern, und innen
nichts als Blätterrauschen
im Frühlingswind.

Wellen kommen,
und doch nicht an.
Der Sand ist noch warm.
Das Liegen lässt:
eine Zartheit, die innig festhält
und zärtlich nicht loslässt.

So zart in der Hand
wie die Kugel im Äther
liegt eine Hand.
Sanft krallt sich das Kitzeln
in die offene Hand: wie die Schrift eines Herzens,
das von seinem Geliebtsein weiß.

Wellen brechen,
die Luft ist erfüllt von Sinn,
Freude, Weltall und Lust.
Die Brust holt tief Luft und will mehr.
Kein Leben ist Leben genug, und alles verzaubert.
Wer, was wirkt dieses Wunder der Ewigkeit
in der zerbrechlichen Perlenkette der flüchtigen
Augenblicke? Ein Mädchen.

Verknalldichnicht

 

 

 

 ...Liebster, kannst du mir folgen?
An den Rand des bekannten Universums,
und des unbekannten.

So weit zöge es dich aus der Sphäre des Wirklichen
ins Unendliche der Phantasie.

Und noch weiter, immer dir nach!

Doch braucht das Leben dich, und wird dir Spiel.
Wie alles, was nicht du: verspielt, verträumt,
und ich träume und verspiele mein Leben.

Gib mir nicht mehr als alles! Liebe ist genug.
Doppelt bindest du mit diesem Widerspruch:
wie liebe ich, ohne dass alles mir nichts ist?

So ist es dann nichts. Ich ziehe fort.
Und mir soll keine Welt mehr sein.

Nichicht

 

 

 

Nicht im Nichtich der Nacht
noch im nichtenden Nebel
die Mikromimik des Nicht:

Inlicht der Schattenlaterne dunkelt
das Umdunkelte um sich um.

Schamdampf des Scheins und Dämpfe
des Scheiterns der Scheinigkeit: schieres
Frieren.

Im Zug

 

 

 

Ein Bahnhof war das Leben Jahr für Jahr,
und keineswegs Hannover Hauptbahnhof:
mehr in die Richtung Stendal, Rathenow.

Ich bin im Zug. Nein, nicht im ICE,
doch laut dem Fahrplan auch mit diesem komm
letztendlich an mein Ziel. Bewegung tut

so gut. Ich lasse alles hinter mir.
Nichts Schlechtes mitgenommen: alles, was
mir schlechtgetan hat, war nur Wartefrust.

Alles zieht weg. Das Alte zieht vorbei.
Mein Platz ist gut: gemütlich, ruhig, hell.
Das Ticket ist anscheinend gültig noch.

Das Bahnhofsleben lebt ich konsequent:
ich harrte aus, doch niemals Wurzeln schlug.
Ich lasse niemanden und nichts zurück.

Die Zukunft ist nicht weiter müde Zeit.
Ich wollte einfach weg, kam so nicht weit.
Kein Zug wird fahren ohne ein Wohin.

Doch fahren Züge, auch wenn du nicht weißt,
was dich am Ziel erwartet. Heidelberg
kann Reiseziel sein auch zum ersten Mal.

 

Donnerstag, 9. September 2021

RAF

 

 

Warum ich bamb? Ich bin ein Flieger-Ass,
Nicht kämpfe ich am Boden, fresse Gras!
Ob ich was sah? War dunkel in der Nacht.
Was war das Ziel? Lag nicht in meiner Macht.

Von schöner Landschaft Deutschlands sah ich viel,
mir Dresden insbesondere gefiel.
Über Köln war ich, über Pforzheim auch,
denk manchmal nach, wenn ich Zigarre rauch,

was war das für ein Tod? Auf dem Asphalt,
in einer Nacht, so windig und so kalt,
fünfhundert Grad, die Straße schmilzt, versinkt,
fängt Feuer, seine Frau von Weitem winkt,

sieht zu, wie dieser Sumpf ihn dann verschlingt,
die Hölle schließlich diesen Mann umringt,
der Neunzehnzweiundvierzig jeden Tag
Zehntausend gar ermordet haben mag

mit seinen Kumpels, wo heut Polen ist.
Nun, wenn die Welt in Bälde seins vergisst,
dann ist auch mein Verbrechen wohl nicht groß.
Ja, bei der Royal Air Force ich genoss

die Dienstzeit sehr. Ich bamb und bamb und bamb,
Brandbombe, da! Zündbombe, hier! Ich bamb,
und bamb und bamb und bamb und bamb und bamb,
bam bam bam bam bam bam bam bam bam bammmm

Sophie

 

 

 

Öfter als du deine Tampons
habe ich meine Schulen gewechselt.
Und nie habe ich neben dir gesessen.

Es sollte ein Menschenrecht sein,
irgendwann in seiner Schulzeit
neben einer Sophie zu sitzen.

Menschenrechte sind toll. Und doch
entscheidet das Schicksal klüger:
als ich allein im gemütlichen Restaurant saß,
allein und mit Buch, wie in der Schulzeit immer,

saß auf einmal die niedlichste, unschuldigste Sophie
kindlich verspielt neben mir auf der Bank.
Ich aß fürstlich und las mein Buch,
und sie mit ihrer Heile-Welt-Familie war derart Sophie,
wie eine Teenager-Sophie in der Schulzeit niemals hätte sein können.

 

Plagiate

 

 

 

Kopien zeigst du, Stadt, ohne Original:
direkt aus der Tram Plagiate des Kinderlachens,
das Mädchen lächelt abgeschrieben, wandert
am Cafétisch vorbei in den Bahnhof, aus welchem strömen:
aufgesetzte Guckwiesexyichbins,
nachgemachte lange Haare,
künstlich veredelte schöne Hände.

Dicker als dick aufgetragen,
alle Schlüsselreize missbraucht,
bis das Empfinden taubt.

Menschen copypastest du, Stadt,
Einwegmenschen ohne Pfand.
Ungeschminkte, ungephotoshoppt Gehende,
selbst Kinder, sehen verwildert aus.
Die aber leben, um Selfies zu machen,
lassen schnell vergessen, wie ein Mensch
in Echt aussieht.

Lieb und Trieb

 

 

 

Gemächlich mädchelt das gemütliche Gemüt:
zwei Liebende auf einem hohen Baum
sehn zärtlich runter, wo die Kataphrakte
begehen Mahd, Streitkolben dringen tief
in Schädel ein, als wären Helme Pappe.

Der Junge kost das Liebchen, und es küsst
die sanften Malerblicke, die begeistert
die Äxte segnen: Köpfe stürzen jäh
von den gefangenen Besiegtenkörpern.
Die Augen schließt die kleine weiße Hand.

Die frisch Verliebten ziehen sich zurück;
das Leben zieht von den Gefallnen fort.
Der Feldherr lächelt, steigt vom Pferde ab,
und jeder Gnadenstich den Frieden mehrt.
Krieg oder Liebe: Sonnenuntergang.

Der Impffool

 

 

Der Nachbar schlägt die Kinder, ungeimpft.
Dann lass ich mich, aber natürlich, impfen.
Kollege wählt die AfD, geimpft.
Ich lass mich, selbstverständlich, niemals impfen!

Die Frau hat mich verlassen, ungeimpft.
Impfgegnerin! So dumm! Ich lass mich impfen.
Ihr neuer Mann: genesen und geimpft.
Haha, ich nicht! Er soll unfruchtbar werden!

Chef ungeimpft, Verschwörungstheorien
erzählt das Arschloch, und ich lass mich impfen!
Die Schwiegermutter, Hexe, ist geimpft.
Viel Spaß euch allen nächstes Jahr beim Sterben!

Der reiche Sack da mit dem Impfausweis:
Privilegierte lassen sich als erste impfen!
Der ungeimpfte Obdachlose fragt um Geld.
Ich bin aber kein Penner, lass mich impfen.

Montag, 16. August 2021

Черновик

 

 

 

Несовершенный мир, тебя кляня,
я был не прав, и ты прости меня.
Нельзя жить сразу в чистую тетрадь,
а как, не зная, цвет чернила угадать?

Как жить? Писать, зачёркивать, черкать,
и можно лист всегда перелистать.
Не в том беда, что много зачеркнул,
а когда так и не перелистнул.

Sonntag, 15. August 2021

Geburt

 

 

 

Sie fickte, wurde schwanger und gebar.
An sich ist das vielleicht auch wunderbar,
und saßen vor dem Kreißsaal auch: ihr Mann,
Mutter und Vater, Tanten, Onkel, aber dann
kam das erwartete und lang ersehnte Kind.

Doch aus der Vagina blies nur der Wind.
Das Baby kam aus einem andern Loch;
es war die ganze Zeit in ihr, und hatte doch
dasselbe Alter, selbe Größe und Gewicht,
und als das Blut vom neugebornen Körper wich,

erkannte man, wen sie gebar: sich selbst.

Sexualobjekt



Es lügt mit Worten und mit Tränen
und simuliert eine Person,
es tut unnahbar, fügt sich jenen,
welche man adelt "Hurensohn".

Es sät Verderben, Streit, Zerstörung,
und erntet Liebe, Schutz und Dach;
es torpediert zivile Ordnung
und läuft dann Terroristen nach.

Weib ist sein Name, es ist billig,
doch überteuert auf dem Markt.
Drei Löcher, zwei davon sind willig,
das dritte muffelt ziemlich stark.

Postapokalypse Berlin

 

 

 

es hat sich ausverknallt.
mädchen sind tot junge frauen
lagern konzentriert entlang der stacheldrähte
der blicke. sie überschätzen sich
(und haben als körper recht)
und werden überschätzt und überschätzen sich
noch mehr. arrogantes fickfleisch
glänzt in der sonne. und wird im winter faulen.

kein gespräch lohnt sich. fick oder geh.
vergewaltiger werden gesucht und nicht gefunden.
sogenannte mädchen: in diesen scherben glänzt die sonne
wenn sie auf das bild der zerstörung leuchtet
mit ihren unschuldigen strahlen.
die restlichen menschlichen überreste
wuseln und wühlen und gammeln
und stören bei buch und cappuccino.

männer-pappfiguren einen kopf größer
als vom land gekommene primatenmännchen
die noch fleisch fressen.
hastig aufgerichtete attrappen
machen die stadt voll und lebendig
für die die nie richtig hingucken
und ohnehin nur auf ihre smartphones starren.
an die unmenschlichkeit der letzten menschen
hat sich der blick so gewöhnt
dass sie wie menschen erscheinen.
bis einer den mund aufmacht.

Samstag, 14. August 2021

Spenglers untergegangenes Abendland

 

 

 

Spenglers Abendland, das sind die Frauen:
Wasserleichen mit nem Einsteckloch;
seelenlose dröge Spermaklos.

Spenglers Abendland, das sind die Männer:
Jammerlappen ohne Sinn und Wert;
willenlose widerliche Wichser.

Spenglers Abendland, das sind die Kinder:
versext, verwahrlost, digitalisiert;
letzte Menschen ohne jede Zukunft.

Die Augen eines verfrauten Mädchens

 

 

 

lieblos abweisender glanz
der preis der sensibilität
den wir beide zahlen

der ehrliche und klare blick
einer verlogenen verwirrten seele
und wieder flucht in die ablehnung

doch ich weiß
diese augen sind regenwolken
der tränen um das was sie sein könnte

Montag, 9. August 2021

Про Вову и Мишу X - XIV

 


X

Свистят пикарды ночью тихой,
колышется от ветра хвощ,
то дождик барабанит лихо,
то моросит немножко дощщь.
Но что-то странно: срёт Прожиров,
а туалетик деревян,
качается, как сук, над дыркой,
ну а Прожиров в доску пьян.

Погибнет вместе с туалетом:
в говнетну яму упадёт,
а если вылезти успеет,
то туалет его прибьёт.
Страх мужика берёт за жопу,
и выхода из жопы нет;
он крикнул, завопил, как баба:
"Кто там качает туалет!?"

Так от отчаянья не клёво,
что кости пробирает визг.
Тогда аж растерялся Вова,
ответив шёпотом на писк:
"Отдай ты, сука-блядь, ну это,
часы, котёнка и конфеты".

Три тридцать восемь ночью тёмной,
от кошки на асфальте кровь,
а Вова с гордостью огромной
несёт ворованное вновь
другу-врагу, придурку Юре,
которенький на чердаке
с вечёра засиделся с Аней,
а Вова кашлем, мол "Кхе-кхе",
решил дать вестку о приходе,
а Юра слышит, но молчит;
от шёпота ко вслуху Вова
уж перешёл, теперь кричит,
а это плохо: предки встанут,
и Юру кинутся искать.
Вот он и слез, договорился,
мол так и эдак, таскаáть
бизнес есть бизнес, надо круто
даже с друзьями говорить,
коль хочешь ты своё обратно
от этой жизни получить.

Ну, хуй с ним, с Юрой, вот он велик,
и хоть-хотя второго нет,
с ним тут-же согласился Миша,
кляня один велосипед
переть в райцентр тем самым утром:
"А родокам скажи, мол, блядь,
пошёл я с Вовкой цвигулять!"



XI

"Вперёд!" "Ага". "Ну тока это,
едь по обочине вот-тут".
"А хуй? О, блядь, ссори, монета!"
"А камазисты украдут".
"Наш велик? На хуй он им нужен?"
"Да нас..." "Мы девочки? Кончай!"
И Миша ринулся, по лужам
поколесил, а Вова чай
в уме уже в бадью "насыпал":
осталось сорок два кэмэ,
ну пусть осадочек бы выпал:
передохнём на МТМ.

Остановился Миша, Вова
аж пританцовывая шёл,
теперь он сам залез на велик,
по центру гредера пошёл,
а Миша быстро, задыхаясь,
бежал за великом стремглав;
вот пауза. Не надрываясь,
не опуская млáдых глав,
гляди-дойдут и до райцентра,
и тем же вечером назад...

Заматерился Миша: "Гад!"
Как его очередь настала,
так сразу гвóздем колесо
дорога проколола. Мало:
и зачесалося яйцо,
и мышцы ног забастовали,
а у Владимира мозоль,
а пол дороги прошагали.
Назад идти охоты ноль.

Ну, может кто-то да подкинет,
но в поле нет не Камазка;
"Не брошу я на половине",
Вова даёт себе пинка,
и Мише тоже помогает,
и с мотивацией вперёд
уходит он, хоть силы тают,
и велик пред собой ведёт.

Надежда, вера и незнаю
надёжно к финишу ведут,
но вечер плавно поджимает,
и сука, совесть, тут как тут:
"А может быть искать нас будут?"
"А вдруг подумают, что чё?"
Исчезла радость. Стало худо.
Вован взглянул через плечо:
"Автобус! Он в райцентр сначала,
тут подождём, пока назад",
таньга в кармане ой, не мало,
да и устал тащиться зад.



XII

В автобус маленьким не сядешь:
"А вам так можно далеко?"
Даже обратный путь был дяде
понятен ох как не легко:
"Карман наружу! Сигареты?"
"А их никто не покупал".
В траве за остановкой где-то
пикантно кошелёк упал,
чтоб не спросили: "Стока денег
у вас откуда?" Ну их на!
А чуть подальше Вова велик
оставил, будут времена,
когда вернётся за деньгами,
как-бы чтоб взять велосипед.
Но далеко, за Киялами,
пешком плестись охоты нет.

"Ебал я вас хуём беспечным!"
орал Прожиров, матерясь,
бедную банку с огурцами
вращая, полу-открывая,
а полу- на хрен -разбивая.
Его от дела отрывая,
стук в дверь. "Кто там?"
"Белаз стовосьмисьт тонн".
Мысль: может Вова? Точно, он.
Нескромно в дверь вошёл пацан
и глубоко рукой в карман
залез и открывашку вынул,
а алкаган подпрыгнул аж.
Покушал огурцы алкаш,
а Вова между прочим кинул:

"Давно Ивана не видал...
(а он в райцентре же в больнице?)"
"Да, да". "Так вот, ну это, ну,
взял велик, думал, сигану,
и навещу уж старину,
да проколол, блядь, колесо".
Прожиров был растроган: "Ну,
на Жигулях я сигану,
а ты, давай, со мной, раз хош,
пешком на-вряд-ли-то дойдёшь".

И час настал: на послезавтра.
Оделся Вова как на бал.
"Ну что, я ж в город", делово он
на все вопросы отвечал.
И велик взял на остановке,
его в багажник положив,
и кошелёк достался Вовке,
Иван в больнице, болен-жив.
"Ну, дядька, я сходил бы в книжный..."
"Да ради бога, при, сынок".
И Вова чуть не усмехнулся,
но покерфейс держать он смог.

Смотался на часа четыре,
но адрес не хуя не знал:
в котором доме? В кой квартире?
Он со стратегией искал:
увидит тачку и подходит,
и на спидометр бросит взгляд,
и так по улицам всё ходит...
"Ты что в машинах ищешь, гад?"
на Вову бах, как рявкнет, тёлка,
а он в кусты, а на часах
час расставания отчасил
с райцентром. Суки! Снова крах.



XIII

Пусть не большой и деревенский,
но, мног-не-мало, школьный бал;
вот Миша, вовсе не по-женски,
взял, теорему доказал,
и получил пятёрку с плюсом,
и, пяткой открывая дверь,
не скрытно ощущенье юзал,
что старшеклассник он теперь.

Вован в преддверии каникул
глядел на Ваню с костылём,
который пусть по-бабски пикал,
но оказался королём:
на гипсе сердце нарисует,
да и распишется бабьё,
а победитель всё психует,
и думает, ну ё-моё,
кратка же память у народа!
Ну да, конечно, он хотел
быть победителем полгода,
и оказался не у дел.

Бал заиграл, а Вова думал,
а хуль туда вообще идти,
он даже плана не придумал,
как снова на коне уйти.
Жизнь такова, как каковеет,
расфилософствовался он:
кому нечестно благовеет,
а кто-то честно в смерть влюблён...

Пиздец! А тут-то и идея!
Но, по-порядку, Юра в пляс
пускался а Аней, хладом вея
на Вову, та давала газ,
и нет же Ани красивее,
раз ту девчонку не нашёл,
ну-ну, так вот, он поскромнее
к бойфренду Ани подошёл
и показал карикатуру,
где нарисован Мухамед,
и этим озадачил Юру,
у коего религьи нет:
ну да, татарин-папа верит,
но ни хера не исламист,
но что же с провокацьей делать?
И Юрий скомкал тихо лист,
и кинул в мусорницу громко,
зафыркал, Вовой пренебрёг,
а Вова очень уж не тонко
два оскорбления берёг.

У дома на асфальте Юра
на утро следующеé
увидел две карикатуры,
где утверждалось мнениé,
что не пророк, а эпилептик
тот, с кем архангел говорил;
а Юре по хуй, Юра скептик,
но Вова больше натворил:
изобразил он в бурке Аню,
а рядом Юру в нихера,
в деревне ж всё, как на экране,
и собиралась детвора
у тех рисунков на преддверьи
усадьбы Юркиной с отцом,
и дети ржали, вот-же звери,
и чтоб не трахнуть в грязь лицом,
встав гордо, Юра вызывает
художника на честный бой,
азарт-гляди овладевает
в круг вставшей-севшей детворой.


XIV

Когда за вами дело право,
вам оскорбленье сил придаст,
хоть вам и драка не по нраву.
И Юра думает, что даст
по морде, харе, шее Вове,
но где Владимир, где он, гад?
Вон там, на Юркином заборе:
сходив поссать в его же сад,
пугач протягивает Мише:
полож в рюкзак, его назад
я забираю. Миша слышит,
но поворачивает зад
к бест-друганэ, а тот на землю
Люгер игрушечный поклал,
шнурок на фирменных красовках
Андрюха Юре завязал,
и бой настал, глаз тридцать-сорок
глядят-таращатся во всю,
а уши слышат каждый шорох.

Первый удар наносит Юра,
второй удар от Юры: вот
Владимир взялся за живот.
А Юрий, не жалея сил,
под челюсть кулаком скосил
придурка-Вову, тот, упав,
и что-то очень медля, встав
в позу боксёра, получил
ногой в живот, и хоть не ныл,
был ясный вид расклада сил.

Но Вова встал. И с облегченьем
вздохнули все, как он упал
от двух ударов кулаком.
И, дав лежащму пинком
под жопу: "Ну отсюда, гад!"
воскликнул Юра, горд и рад.
Но Вова встал. И дал в плечо.
Но, не почувствовав ничё,
отвесил Юра по шеям,
что даже зашатался сам,
но то от радости, да и,
конечно, по инерции.

Но Вова встал. Поднялся хай,
и кто-то крикнул: "Ну, кончай!"
"Кончай его!" кричал все,
а Миша возле Ани сел,
и подлости в себе нашёл
сказать: "Не друг мне тот козёл".

Каким ударом Вову кончить?
Не с разворота ль замочить?
Как элегантнее, как тоньше?
Всю школу каратэ учить
решил тут Юра, и, Ван-Даммом,
по Дон-Дракон-Уилсонски
отвесил, высоко подпрыгнув,
и развернувшись. "Хи-хи-хи",
смеясь, посмеивалась Аня,
Андрюхе Миша дал хай файф,
а Юра предвкушал тот кайф,
что он, как злого победитель
легендой станет в этот день,
его ж бездельник-оскорбитель
упал, споткнувшийся о пень,
и, подскользнувшись на траве,
шарахнулся в кусты: о-е,
теперь не просто пораженье,
а стыд с позором и при всех.
"Ну, извинись за оскорбленье!",
Юра промолвил через смех.

Но Вова встал. Да и не то-что
кто-то сказал "Вставай, Иван!",
но этот фильм смотрел он точно.
Андрей орал: "Ну что, баран!?
Щас я тебе по морде дам!"
А Вова тонко улыбнулся,
и к Юре сделал шага три,
а тот смеялся: "Ань, смотри!"
и промахнулся. Вова врезал
ему по морде хорошо,
а круг же, наслаждаясь шоу,
герою помогать не стал.
Тот Вову снёс, но Вова встал.

Стоял, немного разминаясь,
но следущий удар скосив,
новый удар предупредив.
По роже правой, правой, левой,
ногой в живот, в нос кулаком,
систематически и резко,
и, комплетируя пинком,
он наступал, а Юра падал,
вставал, но сдачи дать не мог,
а все открыли рты. "У, падла!"
Андрей ругался, но помочь
он Юре страшо испугался,
и вспомнил, что ему домой.
Но тут же Миша оказался,
промолвив: "Ты, дружочек мой,
куда?" А Вова с разворота,
потом с высокого прыжка
таких отвесил Юре, что тот
упал в кусты. И без ха-ха,
а с уважением и страхом
круг аплодировал тому,
кто был злодеем. И, шарахнув,
Андрюхе-бабе, Вова Мише
дал положительный сигнал.
От Вовы мощного удара
Андрюха в круга центр упал,
встал, и упал, сражённый Мишей,
и стал о милости просить;
тот, подождав, чтоб каждый слышал,
Андрюху перестал лупить,
усевшись снова возле Ани:
"Заплачешь щя или потом?"
И та, слезами захлебаясь,
как заревёт с открытым ртом,
а Юра из кустов к калитке
своего дома тихо полз,
но был замечен Вовой, ха!
Под жопу получил пинка.

Ревя чуть-чуть потише Ани,
с места дуэли полз Андрей
обратно в круг, но Вова снова
его обратно затащил,
смеялся, издевался, бил.

А вечером на котловане
Мишу, сказав: "Вот это - план!",
похлопал по плечу Вован.

 

 

 
 

Samstag, 31. Juli 2021

Eine kleine Nachtmelancholie

 
 
 
Wegegang
 
Will schreiten, leise, still,
und niemanden bekümmern.
Doch überall, wohin ich leise tret,
ist Blut der Opfer eurer Holocäuste.
Im Traum sie zeigen mir geballte Fäuste:

"Rächt uns!", Milliarden schreien mir und denen,
die nicht wie Brett sind, sondern so wie ich.
Wir Empaths haben mehr als nur genug.
Ja, jedes Opfer jeden Unrechts tut uns weh.
Wie weiter, Menschheit? Einen weg ich seh:

ihr alle kniet. Oder in Zeitlupe
des Foltertodes heim zur Hölle fahrt.
 
 
 
Nahtod
 
Ihr seid Verbrecher, weil Betrüger:
es gibt nur Leben oder Tod,
so wie auch kein ein Bisschen schwanger.

Ihr gebt Hirnforschern Stoff zum Lachen,
Materialisten Witze machen
über das Leben nach dem Tod.
Ihr wart am Leben, wart nie tot.

Wenn man Figuren auf die Schränke
in euren Krankenzimmern legt,
könnt ihr nicht sehen, out of body,
was da so liegt, und doch erzählt
vom Blick von oben auf den Körper
und all den Ärzten um euch rum.

Entspannt trink ich nun einen Rum,
und weiß, was Transzendenz mir bringt,
wenn gutes Leben mir gelingt.
 
 
Antiasoziale Distanzierung
 
Distanz! Corona! Ernst: will keinen sehen,
der nicht die Miezen mir beim Namen nennt,
nach denen ich mich all mein Leben sehne.

Wer kennt mich schon, der nicht der Mädchen Hände,
die mir in Traum erscheinen, klar beschreibt.
Wir leben nicht im selben Universum.

O falsche Welt, o hartes Prüfungsleid:
bestanden hab dich mit Eins-Null als echt.

Du aber, Freundchen, gratulier mir nicht:
ein Simulacrum bist du nur, ein NPC.
 
 
 
Ich frag mich ernsthaft
 
Warum es immer hängt von Schönheit ab,
ob mich ein Mensch/ein Mädchenmensch versteht?
Ich achte be und ob, dass nämlich je
zerbrechlicher und zierlicher die Maus,
umso sie mehr mir Einsamkeit vertreibt,
und mich entführt ins Reich der Empathie,
wo Zärte, Zartheit, Zärtlichkeit und zart
feinfühlend reine Liebe kitzelt mich.

In Träumen zeigt sich dies besonders schön:
mir lächelt Unschuld, Schuld bejuckt mich nicht.
Mit zarten Mädchen kuschel kindlich ich,
und bin ein Kind, so wehrlos und verwöhnt,
und doch allmächtig, wenn Gewalt bedroht
Unschuld und Zartheit zarter Mädchen jäh.
Ich zelebrier dann Mord und Abermord,
als schnitt ich Gurken mir für den Salat.

Brutale Tat ist manchmal gute Tat,
doch will ich nur das Eine: mich zurück-
mit Miezen -ziehen, die mir schön genug,
um meines Geistes Tiefe zu verstehn.
 
 
Nightmaretraum
 
Befremdet seh ich mir mein Leben an:
warum bin da, kenn den, mach das, leb dort?
Warum heißt Weggang seines Selbstes Mord?

Wem schuld ich Sühne, was hab ich getan?
Warum in dieser Unterwelt noch länger weilen?
Die Seele will nach Hause gehn und heilen.

Bevor ich sterbe, trink ich noch viel Tee,
obwohl ich ja nicht sterbe, sondern geh.
 
 
Endwort
 
Nicht lass, o Gottheit, leben mich ein Jahr
zusätzlich noch, befiehl dem Schickesal,
mich feierlich dem Tod zu übereignen!

Nicht lieben will mehr, alles scheiße stinkt,
nicht Gutes mehr, als schon getan, noch tun.

Die weißesten der weißen Engelsflügel,
o Seele, endlich stolz ausbreiten tu,
und fliege heim zu wunderschönen Mädchen
und einem guten Freunde namens Gott.

 

 

 


Sonntag, 16. Mai 2021

Кузя

 

 

 

А без тебя так скучно во дворе.
Но мир меняется, и надо привыкать;
да и село мельчает каждый год,
да и куда-то уезжают все.

Приёмник в спальне, будка за окном.
Приснится летом жар от гаража;
в сарай: гусей минуем, не дрожа,
и с Нелей возле Нукаса пройдём.

Samstag, 15. Mai 2021

Fi hero

 

 

 

Ich danke dem ewigen blauen Himmel,
dass du nicht mein Leben hattest,
wie könntest du es sonst ändern
in der Zeit rückwärts
durch deine Blicke, dein Lachen, deine Empathie

dass ich nicht dein Leben hatte,
und Lehren aus Erfahrungen teilen kann,
die mir weniger weh tun,
weil ich sie gemacht habe,
und nicht du

dass du Wirklichkeiten träumst,
die durch meine Träume wandern,
zwischen kalten Wänden meiner Festung
die Wärme deiner Empathie weht,

deine Empathie,
meine Frühlingssonne

Die Elfe

 

 

 

Wie kann es dich geben, o niedliche Mieze!
Verknallt und erkältet ich diese Nacht sitze,
und draußen tut regnen das mächtige Es.

Verträumte, großäugige, liebliche Elfe,
o träumerisch Blickende! Herze mir helfe,
für ab nach Korea schnell fassen den Mut!

Verknallt in die Augen, verliebt in die Blicke,
verfolgt mich des Schickesals schickes Geschicke
bis gleich in den Schlaf, wenn der Nachtdienst vorbei.

 


Der Mensch sagte zu Gott:

 

 

 

Du schenkst mir Leben -
ich leb es eben.

Du gibst mir Halt
halt eben halt.

Nawalt Migtowsky presents:

 

 

 

Tom is a mangina.
Why? Because vagina!

Donnerstag, 13. Mai 2021

Я, Баба, в Бийск!

 

 

 

"Ой, внучек, ты уже ушёл?"
А я лихачу в Жанажол.

А без асфальта 40 шёл,
Что ж, впереди Шабашнажол.

Асфальт! Дорогу уж нашёл;
заправка. Шильд: Арахнажол.

Казах гоняет мяч в футбол;
фигурами: "Каржакнажол".

500 кэмэ - Алтайский Край,
а я устал, пру в Тамамбай.

Жара, аж высунул язык,
но Дайиндык к тому привык.

Прыг-скок, не слушается руль,
иду назад, на Барыкуль.

Встречайте снова, Киялы,
несусь домой в Шагалалы.

J.

 

 

 

Die Nacht weht Zeit in Träumers Herz,
der Tag steht lind im lichten Raum
im Zelt am Abgrund tiefer Nacht
zur Frühlingssonne´ Mittagszeit.

Die gelben Strahlen tief umhüllt
die weiße Dunkelheit des Nichts,
und es ist quasi ein Quasar
im Universum linden Lichts.

Mal reimt sich auf die Dunkelheit
der zweite Atemzug im Takt,
mal ruht das Jetzt. Wacht ohne Zeit
im Traum der Träumer vor dem Traum,

den letzte Wirklichkeit geträumt,
und hinter welcher wartet nichts.

 

Mittwoch, 12. Mai 2021

12.5.

 

 

 

Ein Tag im Glanz der Frühlingssonne,
mit zarten Miezen oder ohne,
mit dicht bewölktem Himmel auch,
mit Regen und vielleicht auch ohne,
jenseits von Zeit und da im Raum,
ein Picknick unterm Weltenbaum.

Tief in den Alptraum Wurzeln schlagen,
ohne dem Träumer viel zu sagen,
doch füllt das Sonnenlicht den Raum,
verträumter, tiefer als der Traum.

Und Regentropfen, Miezen, Blätter
sich hauchzart zeichnen; Lieblingswetter
immer dabei im Herzen, wenn
(die Worte fehlen, das ist schön)

Dienstag, 11. Mai 2021

Einsames Vermissen

 

 

 

Für echte Menchen kann ich mich begeistern,
wie man in den Gedichten liest, durchaus,
doch fehlt es mir an hohen feinen Geistern.
Ich habe Spaß, sobald das Hirn ist aus,
doch würde gern auch kluge Reden hören,
und lerne doch von anderen so gern.

Davon geschwiegen noch, dass vielen fehlt
an Empathie so krass und eklatant,
dass zur Enttäuschung Brechreiz sich gesellt.
Gar jeder ist ein Stück interessant,
doch jener, der sich nicht interessiert,
endgültig alle Sympathie verliert.

Ich würde gerne kennen mehr wie mich,
doch diese warten oberhalb der Welt,
bis ich das Leben, diese Prüfung, schaff.
Nein, so sensibel und intelligent,
empathisch, rein, und dann ein Mädchen noch:
ein Glück, sie zu vermissen bis zum Tod.

Samstag, 1. Mai 2021

Das Streben des Glücks

 

 

 

Alle streben nach Glück,
aber wonach strebt das Glück?
Kleine Anna, du machst süchtig,
wenn du glücklich bist.
Radioaktiv und ansteckend,
verwandelst du alles um dich herum
in einen Hotspot mit höchster Inzidenz.

Verboten, verbotener, Anna,
du bist meine E.
Deine strahlenden Blicke,
dein gütiger Ausdruck
höchster Gefühlstiefe,
zerbrechlich, und doch stärker
als das Schicksal.

Dieser lange harte Winter
erzählte eine Geschichte,
deren Sinn nicht logisch ist,
doch umsomehr fühlisch.
Eine tiefere Story als das Leben selbst,
deren Titel so offensichtlich ist:
Das Streben des Glücks nach dir.

Der Nomade

 

 

 

Wer jagt dich noch, Glück, nachdem du uns zeigst,
dass nur ein Gameover mit dir letztlich kommt,
das Leben und Streben halt eben verliert,
sobald du gefangen, den zweckhaften Sinn.

Entspanntheit und Ruhe und keinerlei Lust
auf Wünsche und Träume und Sehnsüchte mehr,
als wäre ein irdisches Jenseits erreicht.

So kann ich nicht bleiben und muss weiterziehn,
zu dem Unbekannten, nicht dass es mich ruft,
doch was soll ich tun, wenn nichts Not tut zu tun?

Dienstag, 27. April 2021

Tut mir leid für euch

 

 

 

Ich habe euren Jesus nicht gekreuzigt,
ich habe eure Seelen nicht gefickt,
euch nichts gestohlen oder weggenommen,
und euch in dieses Leben nicht geschickt.

Auf Schwäche nur mit Mitgefühl und Hilfe,
und nie mit Schadenfreude reagiert;
wenn ich mal selten selber Schwäche zeigte,
ist eurerseits viel Grausamkeit passiert.

Wertunterschiede sind halt nicht zu leugnen,
besser zu sein kein kostenloses Privileg;
ich habe sogar fremde Schuld getragen,
und geh, Haupt oben, meinen steilen Weg.

Nach allem Leid, dass euch zu groß, kenn ich nur Liebe,
nach allem Schmerz, der euch zu viel, bin ich nun frei;
erwies dem Selbstzweck mich, der Schönheit, würdig,
ein reines Kind, unschuldig, hoch und wei-

 

 

Die fehlende Silbe (se) steht für extravertierte Sinnlichkeit.

Samstag, 17. April 2021

Ohne Heiten und Keiten

 

 

 

Was hat die Traummaus,
das sie so niedlich macht?
Alle Kinder sind niedlich,
und viele Tiere.

Was hat die Traummieze,
das sie so süß macht?
Auch Blumen sind schön,
und noch schöner Landschaften.

Was bist du, die du das Mädchen
zu meinem Traummädchen machst?
Ist nicht Schwäche dein erhabener Name,
du wehrloseste der Zartheiten?

Und doch verbergen dich alle,
übermalen dich mit Fratzen der Stärke,
um liebenswerter zu scheinen,
du einzig Liebenswerte!

Freitag, 16. April 2021

Das Mädchen und der Tod

 

 

 

Das Mädchen sprach zum Tod vergebens:
"Du bist die Liebe meines Lebens!"
Hades erwidert, kalt wie Schnee:
"Ich liebe schon Persephone".

Mittwoch, 14. April 2021

Andronikos I Komnenos

 

 

Fotzen! Fotzen! Fotzen! Mösen!
Vetter, siehe Mich den Bösen,
Weiber, Weiber, Weiber, Wei-,
Vetter Manuel, Verzeih!

Wie ich neide dir den Thron!
Verrat ist deiner Güte Lohn!
Was? Ach nein, hast dich verhört,
guck mal, der da sich verschwört,
um uns beide totzukriegen,
weil wir seine Schwestern ficken;
der da, der da, dieser auch,
Scheiße! Hätt dich um nen Hauch,
wieder lebst du, lass doch mich
Kaiser sein, ich hasse dich!
Was? Nein, nein, Verzeih mir, Bro,
ich hass dich nicht, ich fluch nur so.

Wie ich dein Reich mit Füßen trat!
Ich den Türken dich verrat,
und den Ungarn, und dem Großen
Tollhund Friedrich Barbarossa!
Fotzen! Fotzen! Fotzen! Ficken!
Lutscht den Schwanz, lutscht meinen Dicken!
Mord, Verrat, ich zeig es dir!
Was ich tat? Ins Loch mit mir?
Gut, dann werd ich Scheiße fressen.
So, jetzt hab ich abgesessen.

Schick mich doch auf Reisen, Vetter!
Oder rulen wir together?
Nein? Du Hund, du Scheißesau!
Schickst nach mir? Und wieder hau
ich dir, Fickenswichser, ab!
Stirb doch, leg dich in dein Grab!

Ja, verdammt, verflucht, verfickt!
Jesus hat mir Glück geschickt;
ich triebs ja, egal wie weit,
Vetter Manuel verzeiht!
Und nun endlich kratzt er ab,
Thron, komm her, vorher begrab,
ich den minderjährig King.
Ne Elfjährige ich fing,
geiler Greis, nun ist mein Weib;
Volk, an meiner Seite bleib!

Scheiß auf alles, scheiß auf Normen:
populistische Reformen,
Gesetze schärfer? Meinetwegen!
So, hier herrsch ich! Wer dagegen?
Terror, Terror jeden Tag,
töte, ficke, wie ich mag.
Fotzen, Mösen, Scheiße, Pisse,
Gold, Kot, Seide, Rompapst, wisse:
bin halb Russe und halb Tier,
richte offen wie bei dir
im lateinisch Westen hin,
das alles war nur der Beginn...

Isaak Angelos, hallo?
Setzt mich ab? Aber nicht so!
"O doch, du mieses Fotzenschwein,
Weiber, seid zu ihm gemein!
Misshandelt gut den Weiberheld!
Nase, Schwanz ab, wie´s gefällt!
Zähne schlagt aus, ficket tief,
tagelang, und nicht fiktiv;
seh dir ins Auge, du Prolet:
Ja, das ist Realität!"

 

Mäuschen

 

 

 

Kleine Maus,
wie könnte ich von dir erwarten,
mit kleinkindlichen 20 nicht egozentrisch zu sein,
wenn ich über 60-jährige Egozentriker kenne,
die andere Menschen nur schablonenhaft wahrnehmen,
und deine Person selbst nach Jahrzehnten nicht sehen würden?

Niedliche Maus,
ich will deine Selbstsucht nicht kritisieren,
ich will dich vor ihren Folgen beschützen;
anstatt zu vereinsamen und zu verbittern, solltest du wissen,
dass du halt eben nicht allein bist, dass es Menschen gibt,
die für dich da sind, und die wirklich existieren, beständig,
fest, verlässlich, nicht wie deine Launen, die kommen und gehen.

Süße Maus,
keiner wird dir sagen, was mit dir nicht stimmt,
solange du so süß bist; aber wenn du nicht mehr so süß bist,
dann wir die Kritik nachgeholt, aus der Vergangenheit hervorgeholt,
jeder, den du verletzt hast, wird dich mit Genugtuung allein lassen,
wird dir Leid und Einsamkeit wünschen, und keiner
kommt neu dazu, weil du nicht mehr süß sein wirst,
sondern nur noch das, was du sonst noch so bist.

Zarte Maus,
wie könnte ich dir verschweigen,
wie süß du wirklich bist, innerlich; eine Süße,
die nie vergeht, die mit den Jahren noch süßer wird,
wie eine Persönlichkeit, die mit dem Alter interessanter wird,
wenn sie ihre größte Stärke, Empathie und Vorstellungskraft, entwickelt,
und nicht ins Egoloch fällt. Ich habe in deinem Blick das Leben gesehen,
das du unbedingt führen solltest.

Ohne Ende

 

 

 

Selbstegozentrisch, geltungsgeil,
altklug-respektlos, Wort und Tat
sind sich stets Feind.
Wie widerlich: ein Kind der Zeit.

Verdreckt, verlogen und verwahnt,
mit miesen Ratten eng verwandt:
so ist sie halt nunmal, die Maus.
Zieht, piept, doch ich will weg.

Wir Freunde? Ich bin nicht dein Freund,
ich bin ein Adler, der sich freut
zu fliegen weit, das Hochland liebt,
den Rest jedoch, dies Sumpfloch, flieht.

"Zerstör dich selbst, ist mir egal,
ich zu dir nicht vom Himmel fall",
in meinem Herzen sag ich ihr,
doch klaren Geistes reflektier:

Wer alles zu beenden sucht,
hat nach dem Tode Sehnsuchtssucht;
wirf weg die Maus, das Leben mit,
und zieh in höheres Gebiet!

Nein? Dann bist hier nicht ohne Grund,
geh in die Welt hinaus,
leb heilig auf unedlem Grund,
und setz dich zu der Maus.

Montag, 5. April 2021

Schöner Wahn

 

 

 

Am Anfang wirkte sie so schwerelos,
sie zog verspielt und zärtlich in den Bann,
und dieses Bildnis wurde ich nicht los.

Während der schwere Staub zur Erde sank,
ich suchte dieses Bild der Sommernacht,
des Wahnsinns Mädchen, leichter als die Luft.

Der Vogel singt: Die Kronen sahn sie nicht.
Eichhörnchen, sitzt sie da gemütlich auf dem Ast?
Grabt, Füchse, tiefer, denn der Waschbär fand
im Müll den erdenschweren Wahnsinn nicht.

Was chthonisch ist, zu Cthulhu kehrt zurück.
Wenn, Nihilisten, ihr nach Erdöl bohrt,
entdeckt ihr die Idealistin dort,
spielt ihr des Wahnsinns schönes Sommerlied.

Egoitis

 

 

 

Jene Heitlichkeit, die halt der Liebe
zärtliches Gefühl sollizitiert,
ist kein Sichbeselbstigen des Selbst.

Nicht die Gegenliebe wird erhofft,
aber das Verstandenwerdenkönnen
ist der Wertschätzung Voraussetzung.

Attraktiv magst scheinen auf den ersten
Egozentrik nicht gesehen habend Blick,
doch aus Niedlichmaus wird graue Ratte.

Zarte, Fühlende, Einladende zu fühlen
fühlen die Gefühle auch, das ehrt.
Egonauten sind nicht liebenswert.

По-Философски

 

 

 

Жить зачем чужую жизнь,
а не жить свою?
Уравниловцам со скал
я в сердца плюю.

Будешь ты существовать,
преданый судьбой:
"надо" быть таким, как "все",
только не собой.

И убив себя в себе,
дурень, "щястья" ждёшь;
матом кроешь "депресняк",
сам ж к нему идёшь.

Мир познай ты и себя,
хочешь, научу.
Тем, кто в мрак зовёт тебя,
мóзги растопчу.

 

Sonntag, 4. April 2021

Апрель

 

 

 

Перед носом уплывает жизнь,
а охота всё, и лучше сразу;
все уходят во свои дела,
ты грустишь, никчемный как апрель.

Жизнь проходит, пасха и тоска,
мотоцикл, гантели и футбол,
одиночество, апатия и лень.

Все попёрли по своим делам,
а тебе и незачем вставать.

Жизнь уходит? Лучше сам уйду.

Sonntag, 28. März 2021

Satiritschinki

 

 

 

Der Polenpolitiker 

 
LGBT
is not my cup of tea.

 
 

Alien in Italien

 
Laut sprach er von Marsilio Ficino,
bekam aufs Haus dann einen Cappuccino.
 


Türen und Türken 

 
Deutschtürken kennen nicht, berichtet Kai,
das Alltagsleben der Türkeitürkentürkei.
 
 
 

Mongolischer Motivationsspruch 

 
Sei
wie Subotai.
 
 
 

Ugandapropaganda 

 
Man had sex with man?
Ban!
 
 
 

Kulakenklage 

 
Ich
wich.
 
 
 

Kapitalistenlisten 

 
Der Eine hat mehr,
der Andere weniger –
mehr oder weniger.
 
 
 

Anarchomatriarchin 

 
 Des Dichters Fantasie, o Unbegrenzte!
"...vom Staate finanzierte", sie ergänzte.
 
 
 

Prolettenchatten

 
Gegenüberm Gegenüber
kommt das Rülpsen übel rüber.

Samstag, 27. März 2021

Die Enttäuschung

 

 

 

Für das Mädchen, das ich damals in dir sah,
in der Sommernacht im Garten der Füchse,
habe ich mit dem Arschloch, das du wirklich bist,
immer wieder geredet in der unbewussten Hoffnung,
dass dieses Mädchen vielleicht wiederkommt.

Das, was du wirklich bist, habe ich
emotional aufgebaut, intellektuell weitergebracht,
und doch pfeift die Leere aus dem Loch
und gähnt mich an; was geht mich an
dieser Mensch, den ich nie kennen wollte?

Ich mag dich trotzdem, aber dieses Mädchen
hat mich wirklich interessiert, nicht du;
und wenn ich dich wiedersehe,
und sie nicht wiedersehe
nach dieser Erkenntnis heute Nacht,
wird es schwer, Worte zu finden,
die nicht an sie gerichtet sind.

Donnerstag, 25. März 2021

Die Realität

 

 

 

Was dir gewaltige Erkenntnis,
mir gähnende Banalität,
ja, das ist die Realität.

Was du erzählst aus deinem Leben,
Maus, Bienewesp, Bakterium,
des Tragik haut mich käumlichst um.
Und dein Humor ist dumm.

Im Sechserpack kommt Menschenware,
wieder denselben Dreck erfahre,
wie´s dem und dem und jenem geht:
der Wind des Überdrusses weht.

Die seichten Oberflächenspanner
spielen Emotionalität,
und das ist die Realität.

Kein Mensch sagt Kluges, jeder labert,
Zuhörer suchend Ruhe stört:
ach, alles tausendmal gehört.

Du warst im Trivial? Wie lief es?
Ich warte, wann kommt endlich Tiefes,
doch es kommt nichts, nur Zeit vergeht.

Guck, diese weinen Schau-zu-Tränen,
mit Schlüsselreizen locken jene,
doch keiner sagt etwas von Wert.
Nichts falsch macht, wer den Rücken kehrt.

Mittwoch, 24. März 2021

Die Sie

 

 

 

O Überdruss verbreitend Menschenschwarm!
Vom Seinssinn wiederlegte Leuteherde!
Für Affenzirküsse dressierter Pudelrudel!
Talentlos Zeit und Power stehlend Pack!
Ihr dummen, dämlich-imbezillen Sie!

Weiter zu schimpfen, fehlt die Phantasie,
doch Leser wissen, wo es lang gehn soll.
Mit diesem Volk ein Leben in S-Moll,
S steht für Stuhlgang, ich befürchte nur,
die Pisser lieben diesen Zirkus in P-Dur.

Dem allerdümsten Loch Analität
ist dieser Menschheit Scheißbanalität.
Darmfloradiktaturdemokratie:
das ist der Eindruck bei der Scheißidiotie.

Dienstag, 23. März 2021

Fehlende Zartheit

 

 

 

Dir fehlt die Zartheit, etwas zu verstehen:
was du mir zeigtest, das wird nicht gezeigt,
verstohlen anzuschauen muss es sein.

Du bist zu grob, um mein Gefühl zu kennen,
zu selbstgerecht, um meine Empathie
und meine Wertewelten zu begreifen.

Gedankengänge sind an dich verschwendet,
du schreist schon Wald, sobald du einen Baum
auf weitem Felde solo stehen siehst.

Und du erahnst, zu wissen, was ich will?
Ich sage nichts dazu, ich lass es stehen.
Dir fehlt die Zartheit, alles zu verstehen.

Samstag, 20. März 2021

Trasimene

 

 

 

Guderian raucht in der Ecke,
der Bengel zerstört Spielzeugpanzer,
der Alte fickt Hätte und Kette,
der Fabian pinkelt und grinst.
Der Junge mit goldenem Herzen
hat wieder zu lange gegrübelt
und pfeift seinen Patton zurück.

Im Zauberrauschen der Blätter,
der saftigen Kühle im Juli,
der sanften Dunkelheitsdecke,
den linden gewundenen Winden
fällt es nicht leicht, zuzusehen,
wie du zögerst, zögerst und zögerst.

Wird Ronald de Boer eingewechselt?
Wird jemals vom Phlegma erwachen,
der immer zu klug ist zum Fühlen?
Nein, Cigarette burns. Und einäugig
betrachtest mit Wehmut dein Werk,
Genie, welches bleibt ohne Folgen:
ein Sieg im Zuspät ist wie keiner.

Dienstag, 16. März 2021

Sonnenschnee

 

 

 

Es blickt das Herz der Träume
in meinen nächtlich Schnee
und zeitigt eisigst Räume,
die ich allnächtlich seh.

Es macht den Raum zu Sphären,
erlöst mich von der Zeit;
der Atem ist verloren
in dieser Ewigkeit.

Die Weiten sind wie Kreise,
die Zeiten lassen los:
Gedanken werden Leben,
kein Halt ist ohne Eben,
kein Eben ohne Halt.

Kindheiten kehren wieder:
das ist die Ewigkeit.
Des Träumers Spur ist sichtbar
im Dagewesensein;
es ist, als wär es ein

 

 

Montag, 8. März 2021

Anna lächelte

 

 

 

Auf dem Tisch auf die Waschbären wartend,
auf einer Liege im Garten,
in einem großen Sessel,
in einem kleinen Sessel,
auf der Spitze eines Bleistifts
immer im Schneidersitz:
die kleine Anna.

Und dieser Blick,
besonders am 29. Juli 2020
um etwa 2:45.
Intuitives Blätterrauschen,
die Kühle der Sommernacht in den Bäumen;
im Winter die Winde des Willens
und das Wunder dieses einen Lächelns,
welches zu der Frage führt:

Anna,
bist du das Mädchen,
das das Lächeln erfunden hat?
Die Füchse vermissen dich, ich zum Beispiel.
Dieses Lächeln: der Übergang von niedlich zu süß?
Ein Lächeln, nicht in Worte fassbar,
nicht auf der Ukulele spielbar.
Ein Lächeln, das wie ein Blick ist.

Romantischstes Gedicht

 

 

 

Romantischste Romantikerromantik,
o Roseblume, wahre Nekromantik!
Dein, Wiesenwiesel, zartes Katzenkratzen
bringt Herz und Seel und Lieb und so zum Platzen!
Apropos Platzen: ja, im Pleistozän
zehn Zentner Gold erschürfte mein Mäzen,
gab mir zwei Fässer Whisky im Voraus;
kommt Alk herein, kommt Lyrik halt heraus.

Montag, 1. März 2021

Ein Gärtner

 

 

 

Kein Bock auf keine wunderschönen Miezen,
ein Gärtner auf dass Schönes wahr und gut;
kein Bock auf So ist das verdammte Leben,
ein Gärtner drauf, dass sich der Traum beleben tut.

Kein Bock auf Realistenrealismus.
Gewaltig Lust auf Träumerträumerei.
Null Böcke auf Notwendigkeitsfaschismus,
unendlich viele Gärtner auf die frei
und selbst bestimmten Umstände des Lebens
bar jeden Halts im staubigen Reich des Ebens.

Die Kommission

 

 

 

Von meinem hochgöttlichen Geiste!
Er lächelte zart und verspielt,
liebengelniedlicher Junge.

Süßes, unbändiges Kind!
Unschuld und Wille im Blicke,
ein Hochmensch zu werden wie ich.

Wie durstigem Häftling das Wasser
mir, freiem Vogel, entzieht
jemand das Ziehen des Kindes
zu hochgeistbelebendem Spiel.

Jemand und viele, gar sie,
zur Bande zusammengerottet
lachen, entscheiden, beschließen:
"Wir Furchtbaren ketten an dich
des niedlichen Kindes Misshandler!
Das bodenlos schreckliche Fass
seiner besoffenen Fresse
ziehe dich ewig herunter!
Den Kleinen siehst du nie wieder!
Hah! Potential? Wird gegessen!
Wir essen sein Herz und sein Hirn!
Und du seinen Schläger und Ficker
versorgst und hältst aus und belustigst
bis brichst psychisch selber zusammen".

O Rotten und Rotten und Rotten,
lasst ab! Hört ihr Boudiccas Lied?
Des Größenwahns Kraft scheint so mächtig,
und wird vieheszahm abgeschlachtet!

Nicht wartet auf ersten Atomschlag,
brennet nicht schon vor der Hölle!

Töten ist mir ein Spaziergang,
das Niedliche will ich beschützen.

Das Göttliche lasset den Göttern!
Das Niedrige dürft ihr behalten.

Ari

 

 

 

Dein Mund ist auch wenn zu besonders schön,
doch geht er auf, so fällt wie Kuschelschnee
aufs Herz der Sinn der Meinung der Bedeutung
der Worte, die du sprichst; dein Blick ist Licht,
doch wenn du damit blickst, der Anblick strahlt
vor Süße. Niedlichsein ist, was du tust,
verspielt und absichtsvoll und spielend unbewusst.

Sonntag, 28. Februar 2021

Спасибо, Илон Маск

 

 

 

Как-то в захолустном Целле,
где бабульки еле-еле
на роляторе туда,
на роляторе сюда,
куда не ведут дороги,
куда не несут и ноги,
где сто лет всё объездную
строят, строят-недостроят,
Тесла новенькая, раз,
у бараков пронеслась.

Значит, двадцать первый век
даже в Целле человек
двадцать лет всё ждал и ждал,
и теперь уж увидал.
Благодарное спасибо
от Реаля до Яволля
всё филáнтропу звучит,
может, Гиферн огорчит;
кто-то в Штáйнхорсте увидит –
это Виттинген обидит.







Die Maus

 

 

 

Im Spiegel blickt der Elefantenrüssel
nur dich allein mit vollem Ernste an;
in Wahrheit passt du dorthin, wo der Schlüssel
oder der Bleistift sich verstecken kann.

Du siehst den Wolf mit bärenschwerem Blicke,
die Ruhe selbst zu sein, ist dein Gefühl,
doch äußert sich dies wenig im Geschicke:
selbst kleine Hunde wuseln nicht so viel.

Ein Berg ist nicht, wer Feuer speit und Rauch,
hoch kann nicht sein, wes reiner Schnee nicht glänzt;
kriechst anstandslos aus schwarzem Erdenbauch
und blickst an wie ein Mull, was du nicht kennst.

Montag, 15. Februar 2021

Subotai

 

 

 

Die Horden fallen ein in Nachbars Land:
Was tun wir, Fürst? – Der Bruder wird besiegt?
Hab ich nicht selbst die ganze Zeit bekriegt
den Selbsternannten? Tod dem Usurpator!

Die Hirsche balzen, während Schafe blöken
und alle fallen ordentlich in Blöcken,
stellt alter weiser Mann erheitert fest.

Nomaden aus der Steppe werden gehen,
die Väter haben wildere gesehen!
Dann nehm ich mir des Bruders kahles Land
und herrsche über unermesslich viel!

Das nennst du unermesslich, staunt der Greis,
durchquert dein Reich und grüßt die Magyaren,
zu denen die Kumanen flohn in Scharen.

Besiegt, zerstört, wer waren wir? Wer sie?
Ja, es geschieht, wozu die Phantasie
der mediokren Geister niemals reicht, –
des Mannes schon, der weiter Steppe gleicht.

Sonntag, 14. Februar 2021

Abaoji

 

 

 

"Sag, willst du ein Impeachment, Yelü Yi?
Drei Jahre als Khagan sind langsam rum..."
Er überlegte kurz und nahms nicht krumm:
Unsre Bewegung fängt gerade an!

"Sag, was du willst, doch ohne Worte, Yelü Yi!"
Er sagt mit Worten aber: Die ich nahm
als Beute halt, die ich erobern tat,
die sind nun mein, ich lasse die Kitan.

Er hatte es gesagt und hats getan.
Zahlreicher war das Volk, und reicher wars.
Als Kaiser kam zu den Kitan zurück
und gründete die Liao-Dynastie.

"Dich zu vergleichen mit den alten Tang
maßt du dir wirklich an, Abaoji?"
Okay, so er: Wo kommen, sehen, siegen?
"Kirgisen, da!" Besiegt. "Und Tuyuhun?"

Auch die. Tanguten auch. "Besiege nun
zum Spaß aus purer Siegeslust Balhae!"
Er sagt: Das habe ich; bevor ich geh,
schwört mir nur eins: dass nicht wie Toba Wei

mein Volk sich sinisiert und dann verliert
zum Beispiel gegen Jurchen. "Wir, Kitan,
sind dir und dem Vermächtnis untertan,
Liao Taizu, o Apaoka Khan!"