Im alten Israel, da gab es keine Miezen,
kein Google, kein Youtube, keine Filme, nichts:
den Leuten war langweiliger als mir.
Ein Mann ging auf die 40 zu und dachte:
"Ein ganzes Leben ohne Sinn gelebt,"
(Lebenserwartung war damals viel kürzer)
"hätt ich mich bloß mit 20 umgebracht!"
Doch dann hatte der Mann eine Idee:
damit sein Leben nicht ganz sinnlos war,
las er was über Mithras und Osiris,
Dionysos und ähnliche Genossen,
und dachte sich: "Ich schaffe eine Mär,
und formuliere sie so geil und gut,
dass sie zweitausend Jahre später noch erzählt,
und, was noch besser ist, wird gar geglaubt!"
Und er erdachte sich den Jesus Gottessohn,
und starb paar Jahre später, doch sein Werk
ihn überlebte. Und im Namen Jesu
Millionen töteten, Millionen starben nun.
Teenager masturbierten nun in Angst.
Das falsche Lächeln man dann auch erfand:
Zorn war Tabu und Nächstenliebe Pflicht.
Märchenerzähler, deiner Mutter Fluch!
Abtreibung ihrerseits wär Gottesdienst.
Lügengeschichtler, deinem Vater Schand,
dass er nicht warf von einer Klippe dich!
Doch halt! Sind wir denn Schafe, immer noch?
Müssen wir glauben, was man uns erzählt?
Besinnt euch also dann zur Weihnachtszeit:
Gott ist ein Single, er hat keinen Sohn,
und nur sein Lachen ist des Glaubens Lohn.