Samstag, 6. April 2013

Menschliches Glück




Und jeden weitern Tag dem Tode näher,
und jede Nacht verkürzt die leidge Frist, -
das ist Versöhnung. Ach, wie eitel ist,
das Ende selbst vorschnell herbeizuführen!
Es kommt doch immer auf den Tod hinaus.

Was heute blüht, wird Frucht, dann Excrementum.
Was uns nachglüht, vergisst mit gutem Recht.
Was du begehrtest, überlass Hyänen.
Was man dir bietet, lerne abzulehnen.
Was heute schmerzt, das fault morgen weg.

Es ist nicht zwecklos, Laub zu durchwühlen
mit stillem Fußgang in der trüben Nacht.
Verwehr dich nicht, zu lieben und zu fühlen, -
so hast du Kurzweil in dein Leid gebracht.
Liebst aus der Ferne - kann der Tod ihr nichts.


 10.2012