Sonntag, 28. März 2021

Satiritschinki

 

 

 

Der Polenpolitiker 

 
LGBT
is not my cup of tea.

 
 

Alien in Italien

 
Laut sprach er von Marsilio Ficino,
bekam aufs Haus dann einen Cappuccino.
 


Türen und Türken 

 
Deutschtürken kennen nicht, berichtet Kai,
das Alltagsleben der Türkeitürkentürkei.
 
 
 

Mongolischer Motivationsspruch 

 
Sei
wie Subotai.
 
 
 

Ugandapropaganda 

 
Man had sex with man?
Ban!
 
 
 

Kulakenklage 

 
Ich
wich.
 
 
 

Kapitalistenlisten 

 
Der Eine hat mehr,
der Andere weniger –
mehr oder weniger.
 
 
 

Anarchomatriarchin 

 
 Des Dichters Fantasie, o Unbegrenzte!
"...vom Staate finanzierte", sie ergänzte.
 
 
 

Prolettenchatten

 
Gegenüberm Gegenüber
kommt das Rülpsen übel rüber.

Samstag, 27. März 2021

Die Enttäuschung

 

 

 

Für das Mädchen, das ich damals in dir sah,
in der Sommernacht im Garten der Füchse,
habe ich mit dem Arschloch, das du wirklich bist,
immer wieder geredet in der unbewussten Hoffnung,
dass dieses Mädchen vielleicht wiederkommt.

Das, was du wirklich bist, habe ich
emotional aufgebaut, intellektuell weitergebracht,
und doch pfeift die Leere aus dem Loch
und gähnt mich an; was geht mich an
dieser Mensch, den ich nie kennen wollte?

Ich mag dich trotzdem, aber dieses Mädchen
hat mich wirklich interessiert, nicht du;
und wenn ich dich wiedersehe,
und sie nicht wiedersehe
nach dieser Erkenntnis heute Nacht,
wird es schwer, Worte zu finden,
die nicht an sie gerichtet sind.

Donnerstag, 25. März 2021

Die Realität

 

 

 

Was dir gewaltige Erkenntnis,
mir gähnende Banalität,
ja, das ist die Realität.

Was du erzählst aus deinem Leben,
Maus, Bienewesp, Bakterium,
des Tragik haut mich käumlichst um.
Und dein Humor ist dumm.

Im Sechserpack kommt Menschenware,
wieder denselben Dreck erfahre,
wie´s dem und dem und jenem geht:
der Wind des Überdrusses weht.

Die seichten Oberflächenspanner
spielen Emotionalität,
und das ist die Realität.

Kein Mensch sagt Kluges, jeder labert,
Zuhörer suchend Ruhe stört:
ach, alles tausendmal gehört.

Du warst im Trivial? Wie lief es?
Ich warte, wann kommt endlich Tiefes,
doch es kommt nichts, nur Zeit vergeht.

Guck, diese weinen Schau-zu-Tränen,
mit Schlüsselreizen locken jene,
doch keiner sagt etwas von Wert.
Nichts falsch macht, wer den Rücken kehrt.

Mittwoch, 24. März 2021

Die Sie

 

 

 

O Überdruss verbreitend Menschenschwarm!
Vom Seinssinn wiederlegte Leuteherde!
Für Affenzirküsse dressierter Pudelrudel!
Talentlos Zeit und Power stehlend Pack!
Ihr dummen, dämlich-imbezillen Sie!

Weiter zu schimpfen, fehlt die Phantasie,
doch Leser wissen, wo es lang gehn soll.
Mit diesem Volk ein Leben in S-Moll,
S steht für Stuhlgang, ich befürchte nur,
die Pisser lieben diesen Zirkus in P-Dur.

Dem allerdümsten Loch Analität
ist dieser Menschheit Scheißbanalität.
Darmfloradiktaturdemokratie:
das ist der Eindruck bei der Scheißidiotie.

Dienstag, 23. März 2021

Fehlende Zartheit

 

 

 

Dir fehlt die Zartheit, etwas zu verstehen:
was du mir zeigtest, das wird nicht gezeigt,
verstohlen anzuschauen muss es sein.

Du bist zu grob, um mein Gefühl zu kennen,
zu selbstgerecht, um meine Empathie
und meine Wertewelten zu begreifen.

Gedankengänge sind an dich verschwendet,
du schreist schon Wald, sobald du einen Baum
auf weitem Felde solo stehen siehst.

Und du erahnst, zu wissen, was ich will?
Ich sage nichts dazu, ich lass es stehen.
Dir fehlt die Zartheit, alles zu verstehen.

Samstag, 20. März 2021

Trasimene

 

 

 

Guderian raucht in der Ecke,
der Bengel zerstört Spielzeugpanzer,
der Alte fickt Hätte und Kette,
der Fabian pinkelt und grinst.
Der Junge mit goldenem Herzen
hat wieder zu lange gegrübelt
und pfeift seinen Patton zurück.

Im Zauberrauschen der Blätter,
der saftigen Kühle im Juli,
der sanften Dunkelheitsdecke,
den linden gewundenen Winden
fällt es nicht leicht, zuzusehen,
wie du zögerst, zögerst und zögerst.

Wird Ronald de Boer eingewechselt?
Wird jemals vom Phlegma erwachen,
der immer zu klug ist zum Fühlen?
Nein, Cigarette burns. Und einäugig
betrachtest mit Wehmut dein Werk,
Genie, welches bleibt ohne Folgen:
ein Sieg im Zuspät ist wie keiner.

Dienstag, 16. März 2021

Sonnenschnee

 

 

 

Es blickt das Herz der Träume
in meinen nächtlich Schnee
und zeitigt eisigst Räume,
die ich allnächtlich seh.

Es macht den Raum zu Sphären,
erlöst mich von der Zeit;
der Atem ist verloren
in dieser Ewigkeit.

Die Weiten sind wie Kreise,
die Zeiten lassen los:
Gedanken werden Leben,
kein Halt ist ohne Eben,
kein Eben ohne Halt.

Kindheiten kehren wieder:
das ist die Ewigkeit.
Des Träumers Spur ist sichtbar
im Dagewesensein;
es ist, als wär es ein

 

 

Montag, 8. März 2021

Anna lächelte

 

 

 

Auf dem Tisch auf die Waschbären wartend,
auf einer Liege im Garten,
in einem großen Sessel,
in einem kleinen Sessel,
auf der Spitze eines Bleistifts
immer im Schneidersitz:
die kleine Anna.

Und dieser Blick,
besonders am 29. Juli 2020
um etwa 2:45.
Intuitives Blätterrauschen,
die Kühle der Sommernacht in den Bäumen;
im Winter die Winde des Willens
und das Wunder dieses einen Lächelns,
welches zu der Frage führt:

Anna,
bist du das Mädchen,
das das Lächeln erfunden hat?
Die Füchse vermissen dich, ich zum Beispiel.
Dieses Lächeln: der Übergang von niedlich zu süß?
Ein Lächeln, nicht in Worte fassbar,
nicht auf der Ukulele spielbar.
Ein Lächeln, das wie ein Blick ist.

Romantischstes Gedicht

 

 

 

Romantischste Romantikerromantik,
o Roseblume, wahre Nekromantik!
Dein, Wiesenwiesel, zartes Katzenkratzen
bringt Herz und Seel und Lieb und so zum Platzen!
Apropos Platzen: ja, im Pleistozän
zehn Zentner Gold erschürfte mein Mäzen,
gab mir zwei Fässer Whisky im Voraus;
kommt Alk herein, kommt Lyrik halt heraus.

Montag, 1. März 2021

Ein Gärtner

 

 

 

Kein Bock auf keine wunderschönen Miezen,
ein Gärtner auf dass Schönes wahr und gut;
kein Bock auf So ist das verdammte Leben,
ein Gärtner drauf, dass sich der Traum beleben tut.

Kein Bock auf Realistenrealismus.
Gewaltig Lust auf Träumerträumerei.
Null Böcke auf Notwendigkeitsfaschismus,
unendlich viele Gärtner auf die frei
und selbst bestimmten Umstände des Lebens
bar jeden Halts im staubigen Reich des Ebens.

Die Kommission

 

 

 

Von meinem hochgöttlichen Geiste!
Er lächelte zart und verspielt,
liebengelniedlicher Junge.

Süßes, unbändiges Kind!
Unschuld und Wille im Blicke,
ein Hochmensch zu werden wie ich.

Wie durstigem Häftling das Wasser
mir, freiem Vogel, entzieht
jemand das Ziehen des Kindes
zu hochgeistbelebendem Spiel.

Jemand und viele, gar sie,
zur Bande zusammengerottet
lachen, entscheiden, beschließen:
"Wir Furchtbaren ketten an dich
des niedlichen Kindes Misshandler!
Das bodenlos schreckliche Fass
seiner besoffenen Fresse
ziehe dich ewig herunter!
Den Kleinen siehst du nie wieder!
Hah! Potential? Wird gegessen!
Wir essen sein Herz und sein Hirn!
Und du seinen Schläger und Ficker
versorgst und hältst aus und belustigst
bis brichst psychisch selber zusammen".

O Rotten und Rotten und Rotten,
lasst ab! Hört ihr Boudiccas Lied?
Des Größenwahns Kraft scheint so mächtig,
und wird vieheszahm abgeschlachtet!

Nicht wartet auf ersten Atomschlag,
brennet nicht schon vor der Hölle!

Töten ist mir ein Spaziergang,
das Niedliche will ich beschützen.

Das Göttliche lasset den Göttern!
Das Niedrige dürft ihr behalten.

Ari

 

 

 

Dein Mund ist auch wenn zu besonders schön,
doch geht er auf, so fällt wie Kuschelschnee
aufs Herz der Sinn der Meinung der Bedeutung
der Worte, die du sprichst; dein Blick ist Licht,
doch wenn du damit blickst, der Anblick strahlt
vor Süße. Niedlichsein ist, was du tust,
verspielt und absichtsvoll und spielend unbewusst.