Donnerstag, 17. Oktober 2019

Nächtliches Abgedicht





Wo transzendente Lüfte himmeln,
da lebt mein Herz, mein Liebesherz.
Wie lange noch die Pumpe kann indes,
ist schwer zu sagen: täglich höllt
das schwere Nichts, Gewicht am Fuß
ist mir der Mitmensch. Nihilisten
ermüden furchtbar. Schwitzen Laken
vor Kopfschmerz. Menschliche Kloaken,
Narzissten, saugen wie Vampire
mein Leben aus seit kindheitfrüh.

Die Existenz prekär gehalten
durch ein System, das Satanisten,
Insekten, Schweine feiert groß.
Mir bleibt nur Einsamkeit und Tod:
Ein Leben, um zu überleben,
um dann zu sterben?
Nun, warum nicht gleich?
Organe spendet meine Leich
als letzte gute Tat von vielen.

Verbrecher töt und lass mich killen?
Sterb öffentlich als Tierschutzheld?
Im Kriege fall gegen die Türken?
Sterb lieber leise, schlaf am Meer
gemütlich ein und flieg zuseelen
wo mich längst Kittenchen und Maus
in Engelsreinheit lieb erwarten?
Hier ist nicht hier, das Ich ist leer,
und wird mit Siebzig auch nicht voller.
Großtod, Kleintod: das wäre toller.
Dort lebt mein Herz, mein Liebesherz,
wo transzendente Lüfte himmeln.

10.2019