Donnerstag, 21. März 2013

17





Ein dumpfes Klopfen aus der Tür - es reißt mich aus dem Schlafe,
es ist halb Sieben, ich pack Sachen, Frühstück geht nur mit Gewalt.
Ich sitze da. Was ist des heutgen Tages hart verdiente Strafe?
Bald rollt mein Rad im dünnen Nebel auf herbstlichem Asphalt.

Ich fahr am Fluss und durch den Park, mein Herz schlägt Purzelbäume,
und komme bald am Schulhof an, vor Angst lethargisch und vor Spannung starr;
vor erster Stunde sehe ich sie nicht - vielleicht ist sie nicht da,
dann füllt die erste große Pause mit Gift des Gangs zentrale Räume.

Sie ist doch da: sie steht in einem Rudel mit drei andern Mädchen,
mein Hals ist zugeschnürt, und ich seh zu, wie noch ein Tag vergeht.
Ich quäl mich durch den Unterricht in Apathie und mit Entsetzen
erkenne auf dem Heimweg, wie es wirklich um mich steht.


2012