Freitag, 3. Dezember 2021

Bahnhöfe

 

 

 

Bahnhöfe: bibbern und bangen.

Neue Bekannte, wie Scheiße am Schuh,

so schwer abzuschütteln wie Schwäche

in den Beinen, wenn Eile geboten.


Verwirrung, verpasste Züge,

wechselnde Richtungen, wechselt

auch der Ort, an dem der Zug steht.

Eingestiegen, fährt er nach woanders.


Neu: unbekannte Geschäfte,

Hochhausbahnhof mit zwanzig Etagen,

Züge schneller als Flugzeuge

zehnsekundengetaktet.


Schmal und zugemenschelt die Gänge,

und dann führen sie nicht zum Gleis,

sondern auf einen Balkon.


Bahnlinien, die es nicht gibt,

durch sinnlose Lagerhallen.


Zeitorte und Welten verbunden.

Kriegsgefahr

 

 

 
Im Frieden ist die Kriegsgefahr am Größten,
sie steigt gefühlt, je länger Frieden währt,
nichts mehr bewirkt der bange Blick nach Osten,
als dass er damit wie mit Drohungen verfährt.

Je länger Krieg nur Theorie und Übung,
und kein für jeden gut bekanntes Leid,
so mehr der Angstwahn des Verstandes Trübung
verursacht, bis der nächste Krieg nicht weit.