Des Menschen Freiheit: Hohn in meinen Augen!
Wozu denn Freiheit? Nur zum Freitod, sonst zu nichts, -
wo Zärtlichkeit? Wo leibliches Vergnügen?
Das Leben ist zum Leid determiniert.
Ich schreibe, weil ich nicht ganz flüssig spreche;
aus Gier und Hoffnung bin am Leben nur - vorerst - ,
bin zwangsneurotisch, dass ich mich nicht räche
für all das, was mir vorenthalten. Wen zuerst?
Moral: ein schales Wort! Das Ich: Illusion!
Wir sind nur Tiere, - um was Besseres zu scheinen
im Spiegel meiner Selbst, bin ethisch rigoros
und unnachgiebig gegenüber meinen Trieben.
Ja, dieser Idiot bin ich vor sieben Jahrn gewesen,
ja, das war meine Rede damals ganz und gar, -
zum großen Glücke von den Irrtümern genesen,
nicht bloß belesen, fort der alte Narr!
2012