Ich hasse sie, diese verfluchte Sonne,
doch scheint ihr schwarzes Licht zunehmend grell;
die Angst- und Horrorwolken sind verzogen,
das Himmelgrau der Schuld ist aufgelöst,
der Qualenregen weg: das Leid ist alle.
Was die verfluchten Strahlen all die Jahre
zurückhielt, hat sich ehrenvoll verpisst.
Dem Giftlicht ausgesetzt mit voller Scham,
schützt mich die Sonnenbrille der Vernunft
nicht ganz vor diesem Wunsch nach altem Grau.
Ach Schande-Schande, Scham der Existenz!
Mit klarem Geiste will ich sie ertragen,
toxische Scham, bis ihren Platz einnimmt
süße Verlegenheit. Der wahren Sonne Strahlen,
sie kommen durch. Sie kommen immer durch.
5.2018