Ein Mensch steht unbescheiden auf zwei Beinen,
als brächte ihn kein einzig Schwert zu Fall;
preist schön die Welt, bis dieser Schweinestall
ihn plötzlich riechen lässt am Niedrigen, Gemeinen.
Ein Mensch vertraut den Menschen wie ein Kind:
nichts wird mir angetan, da ich das Gute will!
Kaum ausgesprochen dies, schon vor Entsetzen still:
Betrug und Lüge lehren ihn, was Menschen sind.
Kein Mensch zu Grabe geht, bevor die Hoffnungen enttäuscht;
niemand fährt auf, bevor die Höll ihn aufgezehret;
kein Glück auf Erden wird durch Lehrleid je gemehret.
Kein Mensch wird rein um seiner Selbst geliebt;
Gesundheit, Macht und Ehr dein Reichtum sind dem Volke,
und solang lenken ab, wie deine Lebenskraft gemolken.
11.2012