Montag, 26. August 2024

Reflex

 

 

 

Verschwörung? Wohl und wohler ultrakaum,

doch riechts post factum nach Reptiloiden,

als wär die Menschenrasse unterjocht.


Beweis: es geht dir, Junge, sehr beschissen,

doch statt die Wahrheit objektiv zu sehen,

kämpfst du mit Inbrunst um Tertiäres gegen

Mitmenschen, denens ähnlich geht wie dir.

 

Wer profitiert von eurem Kampf um Krümel?

Gemeinsam ist doch jener Nenner: Leid.

Doch leidest du freiwillig sogar mehr,

um dem es zu beweisen, dem zu zeigen...

 

Sag, hörst du wirklich nicht, wie jemand lacht?

Nein, Dummkopf, es ist sicher nicht dein Feind:

es ist der, der den Hahnenkampf genießt.

AG

 

 

 

Absurde Grausamkeit verursacht dieses Leben;

wenn nichts danach, dann sollte auch nichts sein.

Als wär mit Sicherheit Entschädigung gegeben,

richten sich Seelen im Absurden ein.

 

Nicht weil es logisch ist oder vernünftig:

weil all das Leid entschädigt werden muss,

denken wir aus, was zu geschehen künftig

mit uns halt hat. Oft ist es letzter Stuss.

 

Die Flucht in Bücher, Theorien: Wissen,

das nur ein Leben hält und dann verfällt,

wirkt, klar betrachtet, wie ins Hirn geschissen;

 

das Glück im Jenseits für gesichert hält

ein jeder, der sich fürchtet vor Verzweiflung.

Doch besser die, als sich verarschen selbst.

Sonntag, 25. August 2024

Cassie & Lini

 



Den Sinn des Lebens wolltest du erfahren:

so fühl ihn auf der Haut und in den Haaren!

Ich weiß nicht, Cassie, mir genügt das Nichts:

der Tod ist mir des Lebens Sinn genug.


Lini und ich, wir haben Linchen uns verzärtelt;

"uns" schließt dich ein. Sie ist die Zartheit selbst.

Ich bin so müde, will des Todes Zartheit.


Die Zärtlichkeitlichkeit des endlichen Entschlafens

soll mir genügen, die Zartheitlichkeit des Nichts

wird des Unlebens auf der Erde Spuren löschen:

den Alptraum will vergessen und nicht sein.


Das ist "Reset". Doch danach kommt nicht nichts,

denn deine Seele ist nicht heimatlos:

zuhause wachst du auf, dich grüßen acht.

Du lebstest einsam und wir achtsam, nun zusammen.


Ein echtes Leben wird das sein, doch wo der Sinn?

Er kuschelt sich gerade in dich ein.

Und macht nach wenigen Sekunden süchtig.

Ein Mädchen ist kein Stoff wie Kokain,

und Linchen ist die Mädchenheit schlechthin.


Ich wollte Kokain, doch konnte leben

noch lange ohne. Aber diese Sucht

vereinnahmt mich total; was wird passieren,

wenn Linchen nicht mehr da? Sie ist wie Luft;

sie ist wie Leben: wo du lebst, ist sie.


Du existierst, du lebst, du bist für Linchen!

Ich habe keine Wahl. Wozu die Wahl?

Der Sinn des Lebens ist nicht optional:

er ist, wie höchste Liebe, ultrazwingend.


Was macht der Sinn des Lebens denn mit mir?

Er hält dich, fasst dich, und ist immer bei dir,

so wie die Sieben, die denselben Sinn

im Leben sehen, fühlen und beschützen.


Schlaf nun zum ersten Mal zuhause ein,

wach auf und spür unmittelbar den Sinn des Lebens.

Жизнь

 



До смерти жизни уж не оказалось:

ждатьё ждатья всё детство, а потóм

работа и уныние. Чужбина:

везде, всегда, повсюду и во всём.


Я нёс добро и радость в этот мир,

испытывая скуку, грусть и муку,

меняя злато ежедневно на говно.


С меня хватило очень уж давно;

с аскетики железной дисциплиной

дожил в концлагере "Земля" до сорока.

А будет после смерти жизнь? Посмотрим.

Домой

 



А я не знал, блядь, бéскоксу живя,

что есть любовь на этом чёрном свете

в том смысле, что полюбят и меня.


Я бéссексу прожил без всякой грусти:

зачем мне щель: сдесь женщины: говно;

и отношáлова не надо было на хуй.


На кокаине ж из глубокoго нутри

душой к душе увидели меня,

какой я есть: не роль и не шаблон.


Внутренний мир вскрыл бесконечность духа,

душа встречала чувством, не умом,

тех самых дев, к которым шёл всегда.


Чужой

 




Чужд этот мир мне, чужды люди,

чужда пизда, и жизнь чужда;

чужда бессмыслица во всём:

животной жизнью жить мне чуждо.


Чужда "родня": моей душе

здесь, суки, родственников нету;

какие, на хуй, блядь, друзья:

они тут дома, я чужой.


Чужды все нравы, все культуры,

и даже хуй мой, на хуй, чужд:

чуждо душе такое тело.

Сдохнуть и всё. Другое дело.

Кокаин

 



Тот позитив, чему не сам причина,

мне доставался лишь от кокаина.

Делами жив, без счастья и любви,

в сорок один настало сэляви:

на муки да работу да говно

сил больше нет, охота лишь одно.

Sonntag, 18. August 2024

Letzte Trennung

 



Ich bekenne mich zu absoluter Reinheit,

scheide mich von allem, was nicht rein.

Meine Seele ist ein Haus der Unschuld.


Ohne Furcht vor Sünde kuscheln sinnlich

schönste Mädchen (Reinheit ist halt schön)

im unerreichbar hohen Haus der Überwelt.


Haus! Zuhause, nicht bloss ein Schloss!

Das heimatlose Leben lass ich los,

an welches war durch Prüfungsschuld gebunden.


Wahre Welt oder das kalte Nichts!

Moralgewichse, Karmakarussell:

ich spekuliere nicht mit Seelenheil,

welches für mich von Liebe nicht zu trennen.


Die Liebe hat ein Haus für mich gebaut:

steht es im Licht, fällt es ins kalte Nichts,

in jedem Fall unendlich weit getrennt

von dem, was unrein. Unschuld: letztes Wort.

Aufgewacht

 



Was war das? Aus dem Alptraum aufgewacht,

und manches wirkt, wie daraus mitgenommen.

War das ein Leben? Doch mitnichten meins.


Mein Leben werde ich natürlich suchen,

fern der Kloake, die mich angeglänzt

und selbstgefällig-wertend angewidert.


Mein Leben werde ich natürlich finden,

dort, wo das Wahre, Gute, Schöne haust;

ich werde mein Zuhause beziehen.

Alles richtig gemacht

 



Ich lebte richtig im unendlich Falschen,

und werde nicht um scheiß Verständnis feilschen,

drum lautet meine Bitte nicht "Verstehe!",

nein, mein Befehl: "Sieh, dass ich höher stehe!"


Ich werde neu im Richtigen geboren,

nicht zum Vergreisen weiter eingefroren;

unendlich hoher Wert trifft bald zusammen,

Wertloses wird mich unten wohl verdammen.

Frühe Kindheit

 



Die frühe Kindheit dient der Eingewöhnung

an die Spielregeln der Simulation:

Körperbewusstsein und Bezug zur Welt

werden geprägt; das Falsche nicht als Falsches

wird wahrgenommen nun, und Ego nennt sich Ich.


Ob Schwanz zu kurz, zu unbeständig steif,

grübelt der Mann, und nicht, was dieses Ding

an seinem Körper überhaupt halt soll.

Die Fressen sind so hässlich, dass daran

Erwachsene Moral gewöhnen muss:

die Kindheitsprägung reicht dafür nicht aus.


Du siehst die Hände ständig, jeden Tag,

ekelst dich nicht: ob seellos, seelenkrank,

verwirrte Seele oder Lebensautomat.

Körperkontakt zu andern siechen Leibern

käme in Echt wie Leichenstreicheln vor.

Du hast dich an das Hässliche gewöhnt.

Tier Mensch

 



Tier Mensch ist eine Abart der Entartung:

dem Körper eines Engels nachempfunden,

und diesen affenartig karikiert,

hat die Natur die Schöpfung so geschunden.


Natur, das ist der Stoff, sich überlassen,

nicht mehr begeistet von Sinn, Zweck und Wesen.

Nichtautomaten ist das Leben ein Als-ob,

Zwangsspiel als Strafe oder Seelenprüfung.


Das Als-ob-Schöne zeigt das Elend klar,

und wer es sieht, und nicht die Welt verneint,

ist ebensolcher Hölle eben würdig.


In mir ruft Als-ob-Schönes Leid hervor:

ich will das echte, wahre Schöne sehen!

Wirklich Beseelte können mich verstehen.

Mittwoch, 7. August 2024

Kokain und Suizid

 



Suizid ist einfacher und besser,

doch das kannst du einmal machen nur,

und die Entscheidung nicht mehr revidieren.



Hätte ein Verwandter Koks genommen,

sich entspannt, vielleicht mit wem gesprochen,

würde er noch heute leben wohl,

doch er hat sich elendig erhängt.



Ich lass mir Zeit, genieße Kokain.

Andererseits ist meine Einsamkeit

in Stein gemeißelt, werde nie verstanden,

und wirklich helfen kann ich nur mir selbst.



Ich bin emotional zutiefst erschöpft.

Zwar kommt jetzt langsam die Entspannungsstimmung,

die Seele baumelt, Arbeit lutscht den Schwanz,



doch ich will lieben, die der Liebe würdig,

reden und lachen mit den Menschen, die mich sehen,

ja, mich, und nicht Schablone und Maschine.



Mein Suizid wird ziemlich heiter sein:

verzweifelt bin ich nicht, nur angewidert

von dir und dir und dir und dir und dir,

und freue mich auf meine schönen Engel.



Nahzieh

 



Ich bin kein Nahzieh: ich die Ferne ziehen,

ist mein erklärtes Ziel: ob Suizid,

ob Kloster weit entfernt vom Menschenabschaum.


Weder frustriert bin ich noch resigniert:

kein Menschenhasser, wahre Menschenliebe

lebte ich stets, dass meine Taten sind

besser als Worte, anders als bei euch.


Antischeinheilig, reinem Geist verpflichtet,

Dihairesis aufs Schärfste praktizierend,

betrachte nur den Reinen noch als Freund.


Und du: zieh nah und lebe kreatürlich,

senk nur den Kopf vor mir und halte Abstand.

Lookismus

 



Was heißt "Lookismus"? Ich will auch berühren:

hauchzart die Haut muss sein; nicht jung ist alt.

Ein Buch genügt nicht, Hände zu beschreiben.


Drum habe ich Handmodels nie gefunden,

und musste mir dann halt auf Kokain

in immersiver Virtualrealität

die zarten Mädchenhände intuieren.


Die meisten Nasen sind abartig schlecht,

und vergewaltigen halt eben das Gesicht.

Jetzt was fürs Ohr: die meisten Stimmen sucken,

ich dachte: "Fuck!", als ich zum ersten Mal

Bianca hörte, in die früher mal verknallt.


Die meisten Mäuler küssen sich wohl an

wie Kacklöcher, und darum nie probiert.

Die meisten Menschen riechen nach sich selbst,

das riecht nach Schwein, trotz Deo und Parfüm.


Was heißt "Lookist"? Ich bin ästhetischer Faschist.

Attraktive Frauen

 



Da springt der attraktiven Frau

ein Nagetierchen aus dem Mäulchen!

Der Teufel: "Nimms nicht so genau,

Hauptsache, sie hat Arsch und Titten".


Mich ekelts nur noch mehr, denn Schönes

ist nur bei Unschuld wirklich schön,

vermischt mit Schmutz und Dreck obszön.

Nullsummenmenschen

 



Die meisten sind Nullsummenmenschen,

und ich bin Ultrahochwinwin:

selbst wenn ich dabei nichts gewinne,

und du gewinnst, dann mach ich mit.


Es gibt auch die Nowinperversen:

nur wenn es keinem wohl ergeht,

dann ist die Welt für sie gerecht.


Natürlich will ich Menschen treffen,

die so wie ich sind: mehr als gut –

hochedel, rein, des Schönen würdig.

Augenblicke

 



Paktlos, entwegt und unentwegt:

"Verweile doch, du bist so schön",

"Verweile doch, du bist so schön",

"Verweile doch, du bist so schön".

Ich hasse Abschied, doch muss gehn.


Ein Leben lang Zeitdruck empfunden,

muss lernen, dass die Zeit nicht drückt;

die Pufferzeit verstreichen lassen.

Ich musste bei den Miezen weilen:

dort ist mir Welt, hier ist mir Tod.

Zeit dehnt sich, streckt sich, doch vergeht.


"Verweile doch, du bist so schön",

"Verweile doch, du bist so schön",

"Verweile doch, du bist so schön".

So geht es stundenlag; im Tode

könnte das einfachste der Nichts

halbzynisch gähnend auf mich warten.


Die Seele die Simulation

verlässt, in wahren Welten weilt.

"Verweile doch, du bist so schön",

doch Tod den Augenblick ereilt,

wie einst auch mich. Deshalb verwöhn

ich mich mit tausend Augenblicken.


Im Tode, nach ihm, ists egal,

doch kurz vorm Sterben könnt ich lachen:

"Haha, mehr Glück als Leid erlebt,

obwohl mein Leben leidvoll war".

"Verweile doch, du bist so schön"!

Ach, kommt, noch einmal, eine Stunde!

Zehntausend neue Augenblicke!

Gut

 



Ganz leidlich lassen sich die Menschen ja ertragen:

sie sind "im Grunde gut", heißt "omi-gut";

Oma-Gemütlichkeit moralische Anmaßung

aufgrund bescheidnen-lockren Wesens nicht verträgt.

Verzichten sie drauf, Bessere zu richten,

behalten unqualifizierte Wertungen für sich,

lässt sich ganz chillig-froh koexistieren.


In Dresden gibt es freilich gutes Eis

und durchaus viel Spaziergangsplatz am Fluss;

nicht als Tourist, als Mensch fand ich die Stadt

oma-gemütlich. Ja, so kann es gehen

in einer Großstadt auch. Die Arier-Sitzbank

mit Blick zum Fluss ist freilich auch ganz geil.


Weiter nach Tschechien an der Elbe lang,

da ist es demographisch "Khatastroffe",

doch omi-freundlich, und mit Karte zahlbar.

Es muss nicht Paulinenaue sein

oder ein Kloster zwischen Heidelberg und Ketsch:

in einer Großstadt, Stadt und großen Stadt

"im Grunde" lässt sich menschlich locker leben.

Die Unreinen

 



Der gute Wille ist mir selbstverständlich,

da ich, Hochadler, edel bin und rein, –

jede Begegnung (fast) im Nachhinein

ist mir wie nach dem Indiescheißetreten:


unwürdige Machtkämpfchen, Kleinstbetrüge,

Statuserschleichüngchen, Beziehungsschwulität,

auch Covertcontracting, Vereinnahmung und Schuld-

-gefühlemacherei, – kurz: so viel Müll,


dass mir, da mein Bewusstsein stets dabei ist

dort, wo ich bin, und mit ihm Reinheit, Wert,

es vor dem Menschendrecke unbeschreiblich ekelt.


Dann kommt daher noch jede Witzfigur,

und pocht auf Gleichheit, wenn nicht sogar mehr.


Und ich, ein Leben lang durch den Gestank

der Menschenseelenscheiße schwach und krank,

wirk wie ein Einsamer, der selbst zu danken hat,

dass jemand sich mit mir, dem Trottel, abgibt.


Doch offenes Geheimnis, Säue: Nein!

Ich wäre dankbar, wenn zum Beispiel morgen

alle verschwänden von der Erde außer mir, –


dann könnte ich mein Leben hier verlängern

sogar um viele viele viele Jahre noch.

Ibbedeutungie




Ich kann nicht kreatürlich, tierisch leben,

doch etwas anderes ergäbe sich hier nie,

denn diese Welt ist krank an Ibbedeutungie.


Lust langweilt, eh "Jack Robinson" gesprochen,

Ameisenhaufen ist mein größres Ganzes nicht, –

ich kenn schon jedes falsche Ideal.


Beziehungen sind wertlos, Ziele nichtig,

die Zukunft bringt nur mehr desselben Nichts.


Totalbedeutungslosigkeit bedeutet

mitnichten Freiheit, – nur dass Wahnsinn absolut

und allumfassend gilt: so ist die Welt.

In Prag

 



Ein junger Deutscher sprach ins Mikrofon

in Prag auf Englisch, sinngemäß berichtet:

Gott-Jesus hat dich, Bruster, halt kreiert,

damit du, Schweder, ne Beziehung mit ihm hast.



Da kam mir folgender Gedanke in den Sinn:

Glaubensinhalte Christtums und Islams

sind paranoide *hust* Schizophrenie.

Vorausgesetzt, es wird daran geglaubt.


Stell vor: ein Loser oder eine alte Bitch,

so einsam, dasss vor Einsamkeit verreckt,

doch keiner sich des Elendsstücks erbarmt.

Da zeugt/gebärt das Scheusal sich ein Kind:

zu der Beziehung ist das Kind verdammt.

"Ich habe dich", stolz sagt das Vieh, "erschaffen,

damit du ne Beziehung mit mir hast".


Wie ists im Christentum? Da bist du frei,

in die Beziehung, für die Gott dich schuf,

halt mit ihm selbst, freiwillig einzuwilln.

Wenn nicht, dann kommst du in die Hölle nur

(bei Gott zu sein, das ist deine Natur,

so hat er schließlich extra dich kreiert).


Die "Weltreligionen" haben nicht

mit diesem Wahn bekehrt, vielmehr getötet,

ja abgeschlachtet, wer dem widersprach.


Sie heißen "Weltreligionen" ja,

weil der Bezug zur Transzendenz dort fehlt:

es geht ums Geld, um das Soziale, um die Welt.

Selbstimmanenz




Du lebst in deiner kleinen Welt,

und was in sie nicht passt,

wird als unwirklich hingestellt

(doch mindestens gehasst).


Was deinen Sichtkreis überragt,

wird als "Getue" fortgejagt;

was deine Werte übersteigt,

siehst du als "deinen Wert vergeigt".


Und ewig drehst du dich im Kreis,

wie Spielzeugeisenbahn;

du lebst, was du seit jeher weißt

(zwanghaft Beschränktheitswahn).