Liegelcheln

 

 

 

 

Die kleine Schwesterchen des Schlafens,

das zärtlich-faule Liegelcheln

verführte oft zu ganzen Tagen

im Bett, von dem Pisspausen nur

meinen erschöpften Körper trennten.

Und das war noch zur Studienzeit!

Was soll ich, über vierzig nun,

vollleer und kokaingeschunden

in meinen Schlafensfastensstunden

dem Bett erzählen? Liegelcheln:

ja, liegen, liegelcheln und liegeln,

rückläglich, seitwärts, bauchzumbett,

nackt, zugedeckt, in voller Kleidung...

Ich liege, liegle, also leb ich;

ich lebe, also liegelchle.

Dritte Mücklichkeit

 

 

 

 

Jehova, dort sind deine Zeugen:

Du nennst dich Gott? Mach "Fiat Koks!"

Du kannst nicht, Universenschöpfer?

Komm her, Allah, schenk mir die Lampe

aus der der Kokaindschinn grüßt!

Nein, kannst du nicht? Allright, ihr Lümmel:

mich dünkt ja, wenn ich hier ersterb,

steig hoch zu meinem Paradiese.

Die Wissenschaft sagt klar und nüchtern:

nach Hirntod nur das nackte Nichts!

Mir beides recht wär, wie gesagt.

Doch was, wenn einer von euch Gott?

Mir pisseuchindenmundegal:

ich werde niemals vor euch buckeln.

Ihr quält mich dann in Ewigkeit?

Nun denn, wie könnt ich dies verhindern?

Egal, was tu ich und was lass:

ihr macht, was wollt, "weil ihr es könnt",

wie all die menschlichen Narzissten.

So brennt in euren Höllen selbst!

Empathieverschwendung

 

 

 

Manchem Narzisst ins Nazihirn geschissen

hat wohl das Leben im Schlaraffenland:

die größte Lebensleistung war das Pissen.

Manche Narzisstin toppt mit Anspruchshaltung

Luzifer selbst: "Wer liebt, der liebt nur mich!"

Bezieht jede Empfindung nur auf sich.

Scheinfakegetue

 

 

 

Das ganze Leben ist Deepfake, nur Schein:

nichts fühlt sich echt an, und Interaktionen

sind bestenfalls gestelzt und meistens fad.

Fühl selbst bei Rewe mich nicht recht willkommen.

Nun ja; und reisen? Rom, Madrid, Paris:

lauf alles ab wie Tausendmeterstrecken.

Wenn da, wird alle Freude weggenommen.

Montpellier. Hier bist du unwillkommen.

Und Freundschaft? Ich weiß, was dagegen hilft:

nach Leutetreffen kann nur Kokain

des Überdrusses Ekel wieder löschen.

Ich bin ein reiner weißer hoher Adler,

wo reis ich hin, weit weg von diesem Trott?

Ichselbstlingen! Hier steige ich wohl aus.

Gutes Leben

 

 

 

Wie ein Mittel, das bei Folter Schmerzen

steigern soll, so war mir der Autismus

des narzisstischen Missbrauchs Verstärkung.

Da die Hölle alles, was ich kannte,

war, fiel ich auf andere Narzissten

ständig rein, die meine Seele quälten.

In Extrembedingungen des Leidens

sollte die Persönlichkeit sich formen.

Zum Vortrefflichen bin ich geworden.

Hoffnung wurde mir fortwährend weggenommen,

doch ich habe immer wieder Sinn gefunden,

bis mein Leben logisch fand sein Ende:

Der steile Weg zum Gipfel ist gegangen,

Triumph des Guten ist durch mich ermöglicht.

Reine Seelen wahren ihre Reinheit:

durch mein Leben hab ich es bewiesen.

Banalrattengift

 

 

 

Was macht Dihairesis mit mir?

Zerstört, vergiftet "nur" mich selbst?

O nein: sie reinigt meine Seele

und wäscht mich von Bekanntschaftsschmutz.

Ich will den Dreck unkennenlernen,

der meine Sympathie erschlich.

Mich wolltest trennen von mir selbst?

Hab schneller zu mir selbst gefunden.

In dieser Prüfungswelt sind Teufel

(der fünften Liga oder wahre)

den edlen Seelen letztlich Helfer.

Doch da Anmaßung, Hass und Selbstsucht

Motive sind, und nicht mal Spiellust,

sei nicht gedankt den Bösewichtern.

Lebenssinnsucht

 

Was will ich? Tiefe, innige Beziehung,

doch nicht mit einem motherfucking Hund:

eins, zwei, drei, viele Mädchen, meiner würdig,

sind das, was ich mir lebenslang ersehnt, –

und sehne noch; hinaus über den Tod

such ich die Unschuld, die, mit mir vereint

urreines Mehrpersonenwesen, wahrhaft göttlich,

entstehen lässt. (Das Nichts dem Weiberdreck

der Sündenwelt zieh ich genauso vor).

Ichiichie

 

Mit Niedlichmädchen kuscheln ist mein Wesen,

urrein und ultraheilig ist mein Sein.

Deshalb ist mir die Hölle diese Welt.

Tiermenschentöchter hab ich nicht gemeint,

von Ultracuties aber keines aufgelesen:

sie existieren, wo mir Seele schläft.

Ich bin ein Wanderer durch Gruselkabinette,

erahne an den Schatten wahres Schön.

Mit Zartmädchen vereint zu einem Weiß:

diese Mädchenik ist mein Glaubenssatz.

Selbst mit Miezen

Die Ärztin meint, ich werde mich erholen,

müsste nur ruhen, lesen (!) , – würde schon genesen;

doch selbst mit Miezen sähe ich keinen Grund,

zu meinen, irgendichmand wird gesund,

wenn doch das Leben selbst die Krankheit ist.

Am besten lesen: das heilt alle Wunden,

gibt leerster Leere Sinn, macht ungeschehen

narzisstischen Abuse und die Entstellung

der Ursprungsschönheitseleganz durchs Stottern;

rückwirkend gibt die artgerechte Haltung

dem Anderskind gewiss ein neues Buch.

An Dank fehlts nicht: Gutmeinenden sei Dank,

und nochmal Danke, vielen Dank, – und doch

erstünden alle Miezen in dem Alter,

in dem ich jeweils mich verknallte, hier vor mir,

selbst das wär mir ein Nichts zum Kubquadrate.

Сорок

 

А Сорок – возраст, где ежу понятно,

что безальтернативен суицид.

Жить в тридцать – это просто неприятно.

Когда за сорок, больше нет иллюзий:

тебе сулит работать, жрать и спать;

и секса не охота, только ссать.

Круто живёт тот, кто сам жизнь обманет,

кого она не сможет палкой бить.

До сорока не надо наркоманить,

а после сорока не надо жить.