Dienstag, 27. April 2021

Tut mir leid für euch

 

 

 

Ich habe euren Jesus nicht gekreuzigt,
ich habe eure Seelen nicht gefickt,
euch nichts gestohlen oder weggenommen,
und euch in dieses Leben nicht geschickt.

Auf Schwäche nur mit Mitgefühl und Hilfe,
und nie mit Schadenfreude reagiert;
wenn ich mal selten selber Schwäche zeigte,
ist eurerseits viel Grausamkeit passiert.

Wertunterschiede sind halt nicht zu leugnen,
besser zu sein kein kostenloses Privileg;
ich habe sogar fremde Schuld getragen,
und geh, Haupt oben, meinen steilen Weg.

Nach allem Leid, dass euch zu groß, kenn ich nur Liebe,
nach allem Schmerz, der euch zu viel, bin ich nun frei;
erwies dem Selbstzweck mich, der Schönheit, würdig,
ein reines Kind, unschuldig, hoch und wei-

 

 

Die fehlende Silbe (se) steht für extravertierte Sinnlichkeit.

Samstag, 17. April 2021

Ohne Heiten und Keiten

 

 

 

Was hat die Traummaus,
das sie so niedlich macht?
Alle Kinder sind niedlich,
und viele Tiere.

Was hat die Traummieze,
das sie so süß macht?
Auch Blumen sind schön,
und noch schöner Landschaften.

Was bist du, die du das Mädchen
zu meinem Traummädchen machst?
Ist nicht Schwäche dein erhabener Name,
du wehrloseste der Zartheiten?

Und doch verbergen dich alle,
übermalen dich mit Fratzen der Stärke,
um liebenswerter zu scheinen,
du einzig Liebenswerte!

Freitag, 16. April 2021

Das Mädchen und der Tod

 

 

 

Das Mädchen sprach zum Tod vergebens:
"Du bist die Liebe meines Lebens!"
Hades erwidert, kalt wie Schnee:
"Ich liebe schon Persephone".

Mittwoch, 14. April 2021

Andronikos I Komnenos

 

 

Fotzen! Fotzen! Fotzen! Mösen!
Vetter, siehe Mich den Bösen,
Weiber, Weiber, Weiber, Wei-,
Vetter Manuel, Verzeih!

Wie ich neide dir den Thron!
Verrat ist deiner Güte Lohn!
Was? Ach nein, hast dich verhört,
guck mal, der da sich verschwört,
um uns beide totzukriegen,
weil wir seine Schwestern ficken;
der da, der da, dieser auch,
Scheiße! Hätt dich um nen Hauch,
wieder lebst du, lass doch mich
Kaiser sein, ich hasse dich!
Was? Nein, nein, Verzeih mir, Bro,
ich hass dich nicht, ich fluch nur so.

Wie ich dein Reich mit Füßen trat!
Ich den Türken dich verrat,
und den Ungarn, und dem Großen
Tollhund Friedrich Barbarossa!
Fotzen! Fotzen! Fotzen! Ficken!
Lutscht den Schwanz, lutscht meinen Dicken!
Mord, Verrat, ich zeig es dir!
Was ich tat? Ins Loch mit mir?
Gut, dann werd ich Scheiße fressen.
So, jetzt hab ich abgesessen.

Schick mich doch auf Reisen, Vetter!
Oder rulen wir together?
Nein? Du Hund, du Scheißesau!
Schickst nach mir? Und wieder hau
ich dir, Fickenswichser, ab!
Stirb doch, leg dich in dein Grab!

Ja, verdammt, verflucht, verfickt!
Jesus hat mir Glück geschickt;
ich triebs ja, egal wie weit,
Vetter Manuel verzeiht!
Und nun endlich kratzt er ab,
Thron, komm her, vorher begrab,
ich den minderjährig King.
Ne Elfjährige ich fing,
geiler Greis, nun ist mein Weib;
Volk, an meiner Seite bleib!

Scheiß auf alles, scheiß auf Normen:
populistische Reformen,
Gesetze schärfer? Meinetwegen!
So, hier herrsch ich! Wer dagegen?
Terror, Terror jeden Tag,
töte, ficke, wie ich mag.
Fotzen, Mösen, Scheiße, Pisse,
Gold, Kot, Seide, Rompapst, wisse:
bin halb Russe und halb Tier,
richte offen wie bei dir
im lateinisch Westen hin,
das alles war nur der Beginn...

Isaak Angelos, hallo?
Setzt mich ab? Aber nicht so!
"O doch, du mieses Fotzenschwein,
Weiber, seid zu ihm gemein!
Misshandelt gut den Weiberheld!
Nase, Schwanz ab, wie´s gefällt!
Zähne schlagt aus, ficket tief,
tagelang, und nicht fiktiv;
seh dir ins Auge, du Prolet:
Ja, das ist Realität!"

 

Mäuschen

 

 

 

Kleine Maus,
wie könnte ich von dir erwarten,
mit kleinkindlichen 20 nicht egozentrisch zu sein,
wenn ich über 60-jährige Egozentriker kenne,
die andere Menschen nur schablonenhaft wahrnehmen,
und deine Person selbst nach Jahrzehnten nicht sehen würden?

Niedliche Maus,
ich will deine Selbstsucht nicht kritisieren,
ich will dich vor ihren Folgen beschützen;
anstatt zu vereinsamen und zu verbittern, solltest du wissen,
dass du halt eben nicht allein bist, dass es Menschen gibt,
die für dich da sind, und die wirklich existieren, beständig,
fest, verlässlich, nicht wie deine Launen, die kommen und gehen.

Süße Maus,
keiner wird dir sagen, was mit dir nicht stimmt,
solange du so süß bist; aber wenn du nicht mehr so süß bist,
dann wir die Kritik nachgeholt, aus der Vergangenheit hervorgeholt,
jeder, den du verletzt hast, wird dich mit Genugtuung allein lassen,
wird dir Leid und Einsamkeit wünschen, und keiner
kommt neu dazu, weil du nicht mehr süß sein wirst,
sondern nur noch das, was du sonst noch so bist.

Zarte Maus,
wie könnte ich dir verschweigen,
wie süß du wirklich bist, innerlich; eine Süße,
die nie vergeht, die mit den Jahren noch süßer wird,
wie eine Persönlichkeit, die mit dem Alter interessanter wird,
wenn sie ihre größte Stärke, Empathie und Vorstellungskraft, entwickelt,
und nicht ins Egoloch fällt. Ich habe in deinem Blick das Leben gesehen,
das du unbedingt führen solltest.

Ohne Ende

 

 

 

Selbstegozentrisch, geltungsgeil,
altklug-respektlos, Wort und Tat
sind sich stets Feind.
Wie widerlich: ein Kind der Zeit.

Verdreckt, verlogen und verwahnt,
mit miesen Ratten eng verwandt:
so ist sie halt nunmal, die Maus.
Zieht, piept, doch ich will weg.

Wir Freunde? Ich bin nicht dein Freund,
ich bin ein Adler, der sich freut
zu fliegen weit, das Hochland liebt,
den Rest jedoch, dies Sumpfloch, flieht.

"Zerstör dich selbst, ist mir egal,
ich zu dir nicht vom Himmel fall",
in meinem Herzen sag ich ihr,
doch klaren Geistes reflektier:

Wer alles zu beenden sucht,
hat nach dem Tode Sehnsuchtssucht;
wirf weg die Maus, das Leben mit,
und zieh in höheres Gebiet!

Nein? Dann bist hier nicht ohne Grund,
geh in die Welt hinaus,
leb heilig auf unedlem Grund,
und setz dich zu der Maus.

Montag, 5. April 2021

Schöner Wahn

 

 

 

Am Anfang wirkte sie so schwerelos,
sie zog verspielt und zärtlich in den Bann,
und dieses Bildnis wurde ich nicht los.

Während der schwere Staub zur Erde sank,
ich suchte dieses Bild der Sommernacht,
des Wahnsinns Mädchen, leichter als die Luft.

Der Vogel singt: Die Kronen sahn sie nicht.
Eichhörnchen, sitzt sie da gemütlich auf dem Ast?
Grabt, Füchse, tiefer, denn der Waschbär fand
im Müll den erdenschweren Wahnsinn nicht.

Was chthonisch ist, zu Cthulhu kehrt zurück.
Wenn, Nihilisten, ihr nach Erdöl bohrt,
entdeckt ihr die Idealistin dort,
spielt ihr des Wahnsinns schönes Sommerlied.

Egoitis

 

 

 

Jene Heitlichkeit, die halt der Liebe
zärtliches Gefühl sollizitiert,
ist kein Sichbeselbstigen des Selbst.

Nicht die Gegenliebe wird erhofft,
aber das Verstandenwerdenkönnen
ist der Wertschätzung Voraussetzung.

Attraktiv magst scheinen auf den ersten
Egozentrik nicht gesehen habend Blick,
doch aus Niedlichmaus wird graue Ratte.

Zarte, Fühlende, Einladende zu fühlen
fühlen die Gefühle auch, das ehrt.
Egonauten sind nicht liebenswert.

По-Философски

 

 

 

Жить зачем чужую жизнь,
а не жить свою?
Уравниловцам со скал
я в сердца плюю.

Будешь ты существовать,
преданый судьбой:
"надо" быть таким, как "все",
только не собой.

И убив себя в себе,
дурень, "щястья" ждёшь;
матом кроешь "депресняк",
сам ж к нему идёшь.

Мир познай ты и себя,
хочешь, научу.
Тем, кто в мрак зовёт тебя,
мóзги растопчу.

 

Sonntag, 4. April 2021

Апрель

 

 

 

Перед носом уплывает жизнь,
а охота всё, и лучше сразу;
все уходят во свои дела,
ты грустишь, никчемный как апрель.

Жизнь проходит, пасха и тоска,
мотоцикл, гантели и футбол,
одиночество, апатия и лень.

Все попёрли по своим делам,
а тебе и незачем вставать.

Жизнь уходит? Лучше сам уйду.